Diese Sammlung von über 150 Praxismaterialien zur Stärkung von Ehrenamt und Engagement in Bevölkerungsschutzkontexten umfasst sowohl Ansätze, die in Forschungsprojekten entwickelt worden sind als auch Beispiele von Ansätzen, die von Behörden und Organisationen im Bevölkerungsschutz entwickelt wurden. Darunter fallen Konzepte mit Fokus auf Gesellschaft, Aus- und Fortbildung, organisatorische Lösungen und technische Lösungen. Die Materialsammlung kann sowohl Behörden und Organisationen im Bevölkerungsschutz als auch Engagierten in Krisen außerhalb dieser als Überblick über bestehende Ansätze dienen.
View lessDas Working Paper stellt die Ergebnisse einer strukturierten Recherche zu Forschungsprojekten, die sich mit verschiedenen Formen von Engagement in der Bewältigung von Krisen und Katastrophen befassen, dar. Insgesamt werden 70 Projekte mit primärem Bezug zu Deutschland und Ergänzungen aus dem internationalen Kontext vorgestellt und thematisch geclustert. Die Projekte fokussieren die Themen Spontanhilfe, App-Entwicklung, Kooperation, Organisationsbindung, Motivation und Wandel von Engagement. Die Forschungsprojektrecherche bildet die Grundlage für eine Metaanalyse von Forschungsprojekten und Praxisansätzen, die im Forschungsprojekt ATLAS-ENGAGE durchgeführt wird.
View lessThis working paper presents the results of a representative online experiment conducted by the Disaster Research Unit (DRU) in the WEXICOM III project to test the impact of various warning formats. We examined different degrees of structuring and content, as well as narratives. Not only the effect on the general population but also particularly vulnerable groups of people was relevant.
Das System des deutschen Bevölkerungsschutzes hat sich in weiten Teilen über Jahrzehnte weiterentwickelt und überwiegend bewährt, es weist aber nicht erst mit der Corona-Pandemie auch teils gravierende Schwächen auf. Im Folgenden skizziere ich „lessons to learn“ aus Forschersicht: Dazu werde ich zunächst die Ausgangslage erörtern und schreiben über 2. das Schutzziel des Bevölkerungsschutzes, 3. Gesellschaften im Wandel und veränderte Gefahren, 4. Stärken und Schwächen des Bevölkerungsschutzes in Deutschland und 5. Reformbedarfe. Im 6. Kapitel, dem Hauptteil dieses Berichtes, folgen dann konkrete Schlussfolgerungen mit „lessons to learn“. Der Bericht endet mit einem Vorschlag für ein „Nationales Forschungszentrum Resilienz und Schutz der Bevölkerung“.
View lessDurch die Starkregenereignisse in West- und Mitteleuropa im Juli 2021 kamen allein in Deutschland 186 Menschen zu Tode. Sturzfluten richteten in den betroffenen Regionen, vornehmlich in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, erhebliche Schäden an und führten zu beträchtlichen Herausforderungen in der Aufrechterhaltung der Kritischen Infrastruktur. Das Forschungsprojekt „RESIK: Resilienz und Evakuierungsplanung für sozioökonomische Infrastrukturen im medico-sozialen Kontext“ (Laufzeit: März 2020 bis Februar 2023, Fördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)) untersucht Abläufe und Herausforderungen bei Evakuierungen sowie Möglichkeiten zur Steigerung der Resilienz von Gesundheitseinrichtungen. Das vorliegende Working Paper befasst sich mit der Evakuierung des St.-Antonius-Hospitals in Eschweiler anhand des von der Katastrophenforschungsstelle (KFS) entwickelten Analysemodells AVDASA. Auf Basis einer umfassenden Medienanalyse und acht Expert*inneninterviews, die im Zeitraum von August und Oktober 2021 mit beteiligten Akteuren der Evakuierung geführt wurden, wurde der Ablauf der Evakuierung rekonstruiert. Mit Hilfe des Phasenmodells konnte herausgearbeitet werden, dass Akteure mit unterschiedlichen Lagebildern arbeiteten, was eine zentrale Herausforderung für die Bewältigung der Anforderungen im Zuge der Ereignisse darstellte. Die auf Grundlage der subjektiven und situativen Wahrnehmung vorgenommenen Handlungen und Entscheidungen sowie die daraus resultierenden Ungleichzeitigkeiten und Herausforderungen waren zentraler Gegenstand der Untersuchung. Daraus wurden Lessons Learned erstellt sowie in den jeweiligen Kapiteln Zusammenfassungen (Kästen) zur besseren Lesbarkeit.
View lessDer Zivil- und Katastrophenschutz spielt eine zentrale Rolle in der Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes, insbesondere in der Unterstützungsfunktion des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Im vorliegenden Working Paper werden die Ergebnisse des Forschungsvorhabens „BePal: Gesundheitlicher Bevölkerungsschutz durch den Zivil- und Katastrophenschutz in Pandemielagen am Beispiel SARS-CoV-2“ (Laufzeit: Juni 2020 bis Mai 2021, Fördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung) vorgestellt, in dem die Rolle, Kapazitäten und Potenziale der Organisationen des Zivil- und Katastrophenschutzes im Kontext des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes im Zuge im Falle der SARS-CoV-2-Pandemie für den Zeitraum von Februar 2020 bis Mai 2021 untersucht wurden. Die Ergebnisse stammen aus einer um-fassenden Medienanalyse sowie 30 Expert*inneninterviews mit Akteuren aus den Organisationen des Bevölkerungsschutzes, unteren Katastrophenschutzbehörden und dem Öffentlichen Gesundheitsdienst. Ergänzend wurden zwei Workshops (Oktober 2020 und Mai 2021) sowie zu Beginn der Pandemie eine Fallstudie zur Quarantäneeinrichtung in Germersheim durchgeführt. Die Fallstudie Germersheim ist im Anhang ausführlich zu lesen.
View lessDie Jahre 2015 und 2016, in denen eine Vielzahl an Menschen in Europa und ganz besonders in Deutschland Schutz suchten, führten für viele Organisationen des Bevölkerungsschutzes zu den größten und längsten Einsätzen seit dem Zweiten Weltkrieg sowie zu gänzlich neuen Herausforde-rungen. Im Rahmen einer quantitativen Online-Befragung im Sommer 2020 wurden die Erfahrun-gen der Einsatzkräfte während dieser Zeit retrospektiv erfasst. Es wurden verschiedene Themenbe-reiche von Einsatzdauer und -häufigkeiten abgebildet, von grundsätzlichen Fragen des Einsatzes des Bevölkerungsschutzes in der Flüchtlingshilfe über Fragen zur organisatorischen Umsetzung etwa zum Aufbau und dem Betrieb von Notunterkünften und konkreten Foki, etwa auf Vulnerabili-täten, Anerkennung und Anfeindungen, Zusammenarbeit mit SpontanhelferInnen bis zum Blick auf zukünftige Ereignisse und Vorbereitungen gestellt. An der Studie beteiligten sich 658 Personen aus allen Bevölkerungsschutzorganisationen.
View lessSeit Ende März 2020 führt die Katastrophenforschungsstelle (KFS) in regelmäßigen Abständen aufeinander aufbauende deutschlandweite Bevölkerungsbefragungen zur Wahrnehmung der durch den SARS-CoV-2-Erreger verursachten Infektionskrankheit COVID-19 in Deutschland durch. Im Fokus der dritten Befragungswelle im Juli und August 2020 standen, neben den Ängsten und Sorgen, Schwierigkeiten und Bewältigungskapzitäten der Befragten. Zusätzlich wurde erhoben, wie die Menschen sich nach eigenen Angaben verhielten, wie sie verschiedene Maßnahmen zur Eindämmung des Virus beurteilten, wie sehr sie verschiedenen Akteur*innen vertrauten und wie sie die gesamtgesellschaftlichen Bewältigungskompetenzen einschätzten. Neben standardisierten Fragen wurde eine Vielzahl an offenen Fragen eingespeist, um die quantitativen Daten zu qualifizieren und einen vertieften Einblick in die Sorgen und Wahrnehmungen der Menschen zu gewinnen. Des Weiteren wurden Fragen zum Urlaubsreiseverhalten und dem Umgang mit Informationen gestellt.
View lessDas Working-Paper „Katastrophen und Katastrophenvorsorge in Berlin-Neukölln aus Sicht der Bevölkerung“ stellt Ergebnisse einer Studie zur Wahrnehmung von Katastrophen und Katastrophen-vorsorge in Neukölln vor, die im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekts „INVOLVE – Verringerung sozialer Vulnerabilität durch freiwilliges Engagement“ (2015-2018) durchgeführt wurde. Es werden die deskriptiven Ergebnisse einer quan-titativen Bevölkerungsbefragung dargestellt. Im Mittelpunkt der Erhebung stand die Wahrneh-mung und Einschätzung von Katastrophen, Katastrophenschutz sowie Vorsorgemaßnahmen ge-genüber den Szenarien Starkregen/Überschwemmungen, Hitzewellen sowie sozioökonomische Krise. Es zeigt sich, dass „klassische Naturkatastrophen“ als Gefahr im Bewusstsein und dem daraus resultierenden Vorsorgeverhalten deutlich weniger präsent sind als sozioökonomische Aspekte und individuelle Sorgen, wie bspw. Existenzsicherungsängste. Das Gefühl sozialer Einbettung in persönlichen Netzwerken und sozialer Kohäsion in der direkten Nachbarschaft und die damit ver-bundenen Ressourcen bei der Katastrophenbewältigung, ebenso wie das Vertrauen in Organisati-onen des Katastrophenschutzes wie das Technische Hilfswerk (THW) und Feuerwehren sind bei den Befragten sehr stark ausgeprägt. Das Vertrauen in die Kompetenzen von Behörden ist dagegen geringer.
View lessBislang ist nicht systematisch erforscht, welche konkreten Unterstützungsbedarfe und -potentiale in Bezug auf hilfs- und pflegebedürftige Menschen in Krisensituationen vorhanden sind. Damit fehlt es an Grundlagenwissen, um die Verletzlichkeit (im Folgenden Vulnerabilität) dieser wach-senden Bevölkerungsgruppe adäquat bewerten und Maßnahmen zur Vulnerabilitätsreduktion ergreifen zu können. Dieses Desiderat adressiert das BMBF-geförderte Forschungsprojekt KOPHIS »Kontexte von Pflege- und Hilfsbedürftigen stärken«. Ziel des Vorhabens ist es, die Vulnerabilität von hilfs- und pflegebedürftigen Menschen aus einer praxissoziologisch geprägten Untersuchungsperspektive, konkretisiert am Beispiel eines Wintersturmszenarios, differenziert zu bewer-ten. Dazu führte die Katastrophenforschungsstelle (KFS) unter anderem eine deutschlandweite Befragung (N = 2.018) durch. Folgend werden die Ergebnisse dieser Befragung deskriptiv dargestellt.
View lessDas Working-Paper „Katastrophen und Katastrophenvorsorge in Jena aus Sicht der Bevölkerung“ stellt Ergebnisse einer Studie zur Wahrnehmung von Katastrophen und Katastrophenvorsorge in Jena vor, die im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzier-ten Projekts „INVOLVE – Verringerung sozialer Vulnerabilität durch freiwilliges Engagement“ durch-geführt wurde. Es werden qualitative Ergebnisse aus Expert*inneninterviews, Workshops und Gruppendiskussionen, v.a. aber die Ergebnisse einer quantitativen Bevölkerungsbefragung darge-stellt. Im Mittelpunkt der Forschung stand sowohl in der qualitativen wie quantitativen Befragung die Wahrnehmung und Einschätzung von Katastrophen, Katastrophenschutz sowie Vorsorgemaß-nahmen gegenüber den Szenarien Starkregen/Hochwasser, Hitzewellen sowie sozioökonomische Krise. Es zeigt sich, dass „Katastrophe“ von Katastrophenschutzexpert*innen anders definiert wird als von den Befragten, die potenziell von einer Katastrophe betroffen sein könnten. Zugleich wird deutlich, dass „klassische Naturkatastrophen“ als Gefahr im Bewusstsein und dem daraus resultie-renden Vorsorgeverhalten deutlich weniger präsent sind als sozioökonomische Aspekte, wie bspw. Angst vor gesellschaftlicher Spaltung oder Existenzsicherungsängsten. Derweil ist das Gefühl sozia-ler Kohäsion in der direkten Nachbarschaft sehr hoch, ebenso wie das Vertrauen in Organisationen des Katastrophenschutzes wie das Technische Hilfswerk (THW), Feuerwehren oder Hilfsorganisati-onen.
View less„Was(ser) bleibt? Lokale und wissenschaftliche Perspektiven auf die Flut 2013 im Elbe-Havel-Land“ lautete der Titel der Ausstellung, die als Ergebnisdokumentation eines mehr als dreijährigen For-schungsprozesses zu Betroffenheiten, Verarbeitungsformen und Erfahrungen des Elbehochwas-sers 2013 erstellt wurde. Für die Ausstellung wurden unterschiedliche Materialien, Dokumenten und Quellenarten (Interviews, Fotos, Gruppendiskussionen, Audiomaterial, quantitative Statisti-ken), die im Laufe der Forschung erhoben wurden, aufbereitet und anhand verschiedener Topoi strukturiert. Ziel dieses Ausstellungsprojekts ist es, die Ergebnisse der beforschten Region zugängig zu machen, das vorhandene Wissen zu bündeln und zugleich einen Raum des Erinnerns zu schaf-fen.
View lessInfolge des Deichbruchs bei Fischbeck am 10. Juni 2013 wurden weite Teile des Elbe-Havel-Landes in Sachsen-Anhalt überflutet. Knapp drei Jahre nach dem Hochwasser war die Bewältigung der Katastrophe für viele Betroffene noch nicht abgeschlossen. Dieses Working Paper geht der Frage nach, wie die Menschen der betroffenen Region die Erfahrung des Hochwassers rückblickend in ihren Erzählungen rahmen, zu welchen Erklärungen sie kommen und welchen Sinn sie der Katastrophe zuschreiben. Dabei wird Sinnstiftung als wichtiger Bestandteil von Bewältigung (Coping) und damit Resilienz betrachtet. Da Coping als komplexer sozialer Prozess aufzufassen ist, wird Sinnstiftung auch in Zusammenhang mit anderen Bewältigungsformen untersucht, um zu einem kontextspezifischen Verständnis von Coping zu gelangen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erzählungen lokaler Akteur*innen als Teil der Erinnerung an die Katastrophe, die als Akt der individuellen und kollektiven Sinnstiftung betrachtet werden. Dabei lassen sich einerseits Narrationen finden, die auf der Erfahrung von Solidarität und Hilfe beruhen und dadurch die individuelle Bewältigung von Leid fördern sowie auf kollektiver lokaler Ebene einend und identitätsstiftend wirken. Andere Interpretationen hingegen, die sich auf akute und langfristige staatliche Bewältigungsmaßnahmen beziehen, bergen Konfliktpotential auf verschiedenen Ebenen in sich. Hinsichtlich der Frage nach Schuld, Verantwortlichkeit und Aufarbeitung der Ereignisse zeigt sich somit die politische Dimension von Sinnstiftung. Im Zuge des Wiederaufbaus und der Erholung sind die unterschiedlichen Narrationen als Ausdruck davon zu verstehen sich in einer veränderten Normalität nach der Katastrophe sinnhaft zurechtzufinden und mit der Erfahrung von Leid und Verlust umzugehen. Lokale Interpretationen über das Hochwasser sind zudem tief im geschichtlichen und soziokulturellen Kontext der Region verwurzelt und gründen teils auf Erfahrungen zu DDR-Zeiten.
View lessDas vorliegende Working Paper ist das erste einer zweiteiligen Working‐Paper‐Reihe zum Thema „Bürger*innenbeteiligung“, die im Rahmen des vom BMBF geförderten Teilprojekts„Vulnerabilität und Sicherheit in der gerechten Stadt“ entstanden sind. Es bespricht die verschiedenen Verfahrensweisen in und Umgänge mit der Beteiligung von Bürger*innen. Zu diesem Zweck bereitet es den so genannten State of the Art auf und bespricht dabei den Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit von Bürger*innenbeteiligung. Eine sozialnachhaltige Gestaltung und Planung von Beteiligungsverfahren zielt auf „passgenaue“ und sozialverträgliche Maßnahmen und Entwicklungen, die auf Kooperation, Anerkennung und Transparenz fußen. Welche Schritte gilt es dabei zu bedenken und wie werden Beteiligungsverfahren in der Forschung besprochen? Das vorliegende Working Paper stellt zunächst die Debatte zur Partizipation mit einem Anwendungsschwerpunkt auf Kommunen vor. Im Anschluss diskutieren wir eine Methodologie, die die theoretischen Argumente aufgreift und in die Anwendung durch den VERSS‐Werkzeugkasten mündet.
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