Die Kolonialisierung der Neuen Welt führte zu beispiellosen politischen und sozialen Ver-änderungen, die sich für die Betroffenen u. a. je nach Kontaktzeitraum und Art und Weiseder Begegnung(en) unterschieden. Manche Informationen über diese Begegnungen findensich in ethnohistorischen Quellen, allerdings sind diese oftmals einseitig und die Mate-riallage ist abhängig von Umweltfaktoren und Ausgrabungsmethoden. Auch Musik undMusikveranstaltungen können kulturelle Botschaften bewahren, die menschlicher und na-türlicher ,Zensur‘ entkommen sind. In diesem Beitrag werden musikalische Zeugnisse alsAnalyseperspektive verwendet, durch die die Kontaktreichweite der Einwirkungen auf Eu-ropäer*innen und ,Amerindians‘ in drei Interaktionsräumen beobachtet werden sollen.