Mit Beginn des 2. Jt. v. Chr. erlebt Mesopotamien einen historischen Wandel auf politischer, sozialer und religiöser Ebene. Aus dem Westen einwandernde so genannte amurritische Dynastien übernehmen die politische Macht in Zentralbabylonien, wo sie ihr eigenes ,akkadi-sches‘ Erbe begründen. Ursprüngliche sumerische Traditionen Südmesopotamiens werden dabei entweder aufrechterhalten, überlagert oder aufgegeben. Vermehrt sind Neuerungen unter König Hammurāpi und seinen Nachfolgern zu verzeichnen. Basierend auf der keilschriftlichen Überlieferung werden in diesem Kapitel Wandlungsprozesse mit Auswirkungen auf die Tempel- und Hofmusik identifiziert und analysiert. Hierbei wird auch der Frage nach den Initiatoren solcher Prozesse und ihrer politischen wie kulturellen Motivation nachgegangen.