Während die Skulpturenausstattung von Palästren und Gymnasien im östlichen Mittelmeer in der Forschung viel Aufmerksamkeit erfahren hat, ist das Thema für die westlichen Pendants bislang nicht umfassend untersucht worden. Dieser Beitrag analysiert die Skulpturenausstattung der Samnitischen Palästra und der Großen Palästra in Pompeji sowie der Palästra in Herculaneum. Existenz und Charakter der Skulpturenprogramme werden untersucht ebenso wie die umstrittene Frage, ob die Skulpturen angemessen für die Sportbauten waren und sogar die problematische Identifizierung dieser Bauten als Palästren bestätigen können. Es zeigt sich, dass die Skulpturenausstattung aller drei Bauten erheblich von der in östlichen Pendants differiert. Dies legt nahe, die Benennung dieser ‚Palästren‘ zu überdenken.