Dieser Artikel bietet eine Übersicht über den Einsatz von Spolien in Rom zwischen dem 4. und dem 13. Jahrhundert n. Chr. Er zeigt auf, wie mit dem Konstantinsbogen und der Basilica Lateranensis eine Tradition von Bedeutungsbezügen und Strategien der Spolienverwendung begründet wurde. Darüber hinaus behandelt der Artikel die offizielle Haltung hinsichtlich des Bewahrens antiker Bauwerke im monumentalen Zentrum Roms in der ersten Hälfte des 5. Jh. n. Chr., auch wenn davon auszugehen ist, dass die Umnutzung öffentlicher Gebäude erst im 6. Jh. n. Chr. zu einer gängigen Praxis wurde. Zwischen dem 6. und 8. Jh. n. Chr. entstanden im Umfeld der größeren Gebäuderuinen einzelne Siedlungsinseln in Rom. Später, in karolingischer Zeit erlangte die Stadt eine neue Geschlossenheit, und es wurden mehrere große Kirchenbauten errichtet. Diese Bauprojekte erforderten die systematische Spoliierung von Marmor. In der Zeit der Romantik wuchs die Stadt durch die Errichtung einer großen Basilika, für deren Bau Marmor in der Peripherie der antiken Stadt gesucht werden musste, sogar noch schneller an. Zu dieser Zeit existierte ein professionalisiertes Unternehmen für die Spoliierung und Umarbeitung antiker Werkstücke aus Marmor: die Werkstatt der Cosmaten.