Unsere kognitive Fähigkeit, die Welt um uns zu interpretieren, beruht weitgehend auf Metapher und Metonymie. Beide erlauben es uns, ausgehend von den Prinzipien von Ähnlichkeit und Kontiguität zwischen Konzepten, Beziehungen zwischen Unbekanntem und Bekanntem, Entlegenem und Naheliegendem, Unsichtbarem und Sichtbarem zu sehen. Die Atomisten schufen solch eine Ähnlichkeit oder Analogie zwischen der sichtbaren griechischen Schrift und der unsichtbaren Welt der Atome. Zeitgenössische Biologen nutzen dieses Denkmodell weiterhin in Bezug auf molekulare Biologie. Durch vielfältige Beispiele von der Bibelexegese bis zur Welt der Naturwissenschaft und Technik wird die weite Verbreitung solcher Denkmodelle (und teilweise auch ihre Zeitgebundenheit) aufgezeigt. In der Vergangenheit bestand ein großes Problem in der Hauptströmung europäischen Denkens, die auf Beziehungen zwischen Wörten statt zwischen Konzepten, wie im Fall der Metapher, beharrte.