Der Oxostempel im heutigen Tadschikistan war eines der der bedeutendsten antiken Heiligtümer der Region. Der monumentale Lehmziegelbau wurde in hellenistischer Zeit errichtet und bestand bis zum Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. fort. Der Oxostempel markiert einen Platz, der in mehrfacher Hinsicht durch landschaftliche Kontraste charakterisiert wird, eine topographische Situation die mit Lagen heiliger Orte auch in anderen Kulturräumen vergleichbar ist. Anhand der zahlreichen Deponierungen von Votiven aus dem Tempelinneren lassen sich sowohl lokale als auch griechische Einflüsse auf die Kultpraxis belegen. Es zeigt sich eine Kontinuität über mehrere Jahrhunderte. Dies betrifft einerseits die Vorliebe für Waffenweihungen, andererseits deutet die Thesaurierung und Deponierung in bestimmten Bereichen des Heiligtums auf die Tradierung von ritualpraktischem Wissen von Generation zu Generation durch das Kultpersonal.