Interaktionen zwischen Mensch und Gottheit sind durch abstrakte und materielle Elemente performativer Akte geprägt. Während die abstrakten Elemente ohne schriftliche Fixierung der Vergessenheit anheimfallen, können materielle Überreste ritueller Handlungen im archäologischen Kontext unter Umständen die Zeiten überdauern. Auch in der Kultausübung im antiken Griechenland finden sich beide Elemente wieder. Anhand der historischen und archäologischen Quellenlage werden im Folgenden einige Zusammenhänge zwischen Dedikant, Weihgabe und Gottheit veranschaulicht bzw. rekonstruiert. Dabei werden verschiedene Thesen und Überlegungen zum ‚Gabentausch‘ bzw. der ‚Opfergabe‘ thematisiert. Als Bezugspunkt dient das Heiligtum von Olympia in Westgriechenland mit seinen qualitativ und quantitativ herausragenden Weihgabenfunden. Die Fundgruppe der Stirnbänder aus Bronzeblech wird hierfür exemplarisch für die Behandlung von Votiven im Rahmen ritueller Handlungen untersucht.