Die sesshafte Lebensweise bedingte eine Reihe von weithin einheitlich strukturierten Verhaltens- und Vorstellungsformen. Dies betrifft auch Zugriff und Strukturierung des Raumes durch die Menschen. In diesem Beitrag werden anhand einer Vielzahl von ethnographischen und historischen Beispielen rekurrierende Elemente dieser Raumgestaltung aufgezeigt. Symbolisches und räumliches Zentrum der traditionellen Siedlungstopographie ist die Agora, um die sich der dörfliche Raum mit seinen verschiedenen Symbol- und Aktivitätszonen konzentrisch anordnet. Außerhalb des durch Grenzmarkierungen abgeschirmten eigentlichen Siedlungsbereiches befindet sich eine periphere Zone, Aufenthalt für sozial Randständige, wiederum weiter entfernt ordnet sich der Naturraum an, in dem sich die räumlichen Beziehungen des dörflichen Raumes spiegeln. Insgesamt bildet sich so ein nostrozentrisches, topographisches System der jeweiligen Gemeinschaft heraus.