Ziel jeden Punzenvergleiches ist es, Objekte mit identischen Werkzeugabdrücken zu identifizieren, um eine Feinschmiedewerkstatt postulieren zu können. Nach einer Begriffsklärung wird die Untersuchungsmethodik mit Hilfe von schnell abbindendem Zahnarztsilikon beschrieben und ein Überblick über vergleichbare Untersuchungen und deren Ergebnisse gegeben. Insbesondere die frühkaiserzeitlichen Silbergefäße des Hildesheimer Silberfundes und des skythischen Goldfundes von Vettersfelde, die beide in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin SPK verwahrt werden, wurden eingehend beobachtet. Palmettenpunzen scheinen ausschließlich in der Vesuvgegend eingesetzt worden zu sein. Tropfenförmige Punzen konzentrieren sich das 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. Eierstabpunzen in zwei Qualitätstypen haben eine extrem lange Verwendungszeit beginnend mindestens im 6. Jahrhundert v. Chr. Kreis- und Halbkreispunzen sind die einfachsten und daher wohl die variantenreichsten Typen. Deutlich wird aber, dass in allen Epochen ein gewisser Typenkanon von Formfeinpunzen zum Arbeitsgerät eines Feinschmiedes gehörte.