Dieser Aufsatz behandelt das Phänomen des ‚kolonialen Archäologen als Helden‘ aus historischer und postkolonialer Perspektive. Im Zentrum stehen (auto-)biographische Erzählungen über die akademischen Laufbahnen der niederländischen Prähistoriker Van Stein Callenfels, Van Heekeren und Van der Hoop. Wir erörtern die Rolle der drei kolonialen Archäologen, die nach herkömmlicher Geschichtsschreibung in den 1920er und 1930er Jahren die prähistorische Vergangenheit Indonesiens ‚entdeckten‘. Unser Ziel ist ein besseres Verständnis der kolonialen Dimension der Vorgeschichtsforschung in Niederländisch-Ostindien und deren Auswirkungen auf die Archäologie Indonesiens in postkolonialer Zeit. Wir fokussieren auf die kulturellen und sich dynamisch verändernden Kontexte und Praktiken, in welchen die archäologische Forschung stattfand und zeigen, dass bei der Herstellung archäologischen Wissens verschiedene Formen indigener Beteiligung wichtig waren.