This paper considers ancient and some modern thought about the general characteristics of ‘client kings.’ Arguably exceptional cases (especially Parthians) and key issues (especially succession) are examined in the larger framework of Roman imperialist ideology as well as, where possible, from kings’ viewpoints. Differences and changes are seen as variations on an elastic, but integral theme. That elasticity, enhanced by the language of courtesy, obstructs narrow modern definition, but crucially explains the success of this Roman imperial strategy. Tacitus is central to all this. Finally, a new reading of Annals 2. 61 arises from this and closer consideration of Roman notions of the Red Sea region (“Ethiopia”, India etc.), so that the passage becomes inconclusive to discussions of the completion-date of the Annals, on which it has often been seen as important.
Der Beitrag widmet sich antiken wie auch zeitgenössischen Überlegungen zu Besonderheiten des ‚Klientelkönigtums‘. Ausnahmefälle (insbesondere die Parther) und grundsätzliche Fragen (vor allem hinsichtlich der Erbfolge) werden im weiteren Kontext der römischen Herrschatsideologie und soweit möglich auch aus der Perspektive der Könige untersucht. Unterschiede und Veränderungen erweisen sich als Varianten eines facettenreichen, aber grundlegenden Themas. Dieser auch noch durch die höfische Sprache erweiterte Facettenreichtum widersetzt sich zwar einer enggefassten modernen Definition, erklärt aber gleichzeitig den Erfolg dieses römischen Herrschatsinstruments. Im Zentrum des Ganzen steht das Zeugnis des Tacitus. Daraus sowie aus einer näheren Untersuchung römischer Vorstellungen von den Gegenden um das Rote Meer („Ethiopia“, „India“) resultiert schließlich auch einen neue Lesart von Annales 2,61; daher wird diese Passage auch nicht länger als beweiskrätiges Argument in den Diskussionen über das Vollendungsdatum der Annales dienen können, innerhalb derer ihr so oft große Bedeutung zugemessen wurde.