Das Projekt einer nicht-zirkulären Erklärung sprachlicher Kommunikation ist nicht wohlmotiviert; es gibt kein ernstzunehmendes Problem zu Bedeutung und Verstehen, für das eine Lösung in Form einer solchen Erklärung gefunden werden müßte! Diese Einschätzung Wittgensteins soll in der vorliegenden Arbeit gestützt werden, und zwar in kritischer Auseinandersetzung mit Dummetts Konzeption einer Bedeutungstheorie. Die Kritik dieser Konzeption gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil der Kritik soll (mit Blick auf die Mathematik) deutlich werden, daß die Konzeption in weitaus größerem Maße anti-realistisch ist, als Dummett meint -- in äußerst fragwürdigem Maße. Und im zweiten (nicht mehr speziell an der Mathematik orientierten) Teil der Kritik soll deutlich werden: Zwar geht Dummett, im Gegensatz zu den meisten anderen Bedeutungs- und Verstehensreduktionisten, nicht von einem bloßen reduktionistischen Dogma aus, sondern vielmehr von einem in der Tat ernstzunehmenden Problem das Phänomen sprachlicher Kommunikation betreffend -- demselben Problem, von dem auch Wittgenstein ausgeht. Doch wenn man mit Wittgenstein die sprachlichen Äußerungen einzelner Sprecher in der richtigen Weise innerhalb einer bestimmten umfassenden gemeinschaftlichen Praxis verortet, läßt sich dieses Problem ohne Zurückführung semantischer Fakten auf vermeintlich basalere lösen.
The project of a non-circular explanation of linguistic communication is ill- motivated; we are confronted with no genuine problem concerning meaning and understanding, which demands a solution in form of such an explanation! This view of Wittgenstein´s is to be argued for in this thesis -- in the framework of a critical discussion of Dummett´s conception of a theory of meaning. The critique of this conception is divided in two parts. In the first part of the critique it is to become clear (with regard to mathematics) that the conception is anti-realistic to a by far greater degree than Dummett believes -- to a highly questionable degree. In the second part of the critique it is to be shown (no longer with specific regard to mathematics): Dummett, in contrast to most other reductionists with respect to meaning and understanding, does not take a mere reductionistic dogma as his starting point, but rather, indeed, a genuine problem concerning linguistic communication -- the same problem that is Wittgenstein´s starting point. However, if, following Wittgenstein, the linguistic utterances of individual speakers are located properly within a certain vast communal practice this problem can be solved without tying semantical to allegedly more basic facts.