Die vorliegende Untersuchung wurde durchgeführt, um die hygienische Situation öffentlicher Toiletten in einer deutschen Großstadt zu ermitteln und auf eventuelle Gefahren für die menschliche Gesundheit hinzuweisen und gegebenenfalls Lösungsvorschläge für bestehende Probleme aufzuwerfen. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Oberflächen öffentlicher städtischer Toilettenanlagen und privat betriebene selbstreinigende Toiletten mittels Tupferabstrichen untersucht und der mikrobielle und virologische Keimgehalt bestimmt. Auf fünf Oberflächen einer öffentlichen Toilette wurden Shigella spp. in geringer Konzentration nachgewiesen, was auf ein geringes aber nicht zu unterschätzendes hygienisches Risiko hinweist. Außerdem konnten in 27% der Proben Enterobacteriaceae und in 19% Fäkalstreptokokken gefunden werden, wobei sich besonders die Toilettenbrille, der Boden vor dieser, das Urinal und die Klinken als sensible und hygienisch relevante Oberflächen darstellten. Dazu kommt, dass nach der Reinigung in einer Vielzahl der Proben der Keimgehalt insbesondere an sogenannten Nasskeimen, wie Pseudomonas spp. und Aeromonas spp. höher war als vor den Reinigungsmaßnahmen, was auf Fehler im Reinigunsregime, insbesondere wahrscheinlich im Umgang mit den Reinigungsutensilien hindeutet. Es ist tendenziell zu erkennen, dass kein nennenswerter Unterschied im Vergleich zwischen Herren ? und Damentoiletten besteht. Insgesamt betrachtet herrscht nach den vorliegenden Ergebnissen auf den Oberflächen bestimmter Einrichtungen und Utensilien der öffentlichen Toiletten ein nur geringes Keimniveau vor. Zuzüglich können keine Schlussfolgerungen im Bezug auf den Einfluss von Oberflächenmaterialien auf die Keimkonzentration gezogen werden. Die Untersuchung der selbstreinigenden Bedürfnisanstalten, die sich auf die bakterielle Kontamination beschränkte, ergab auf diesen Toiletten ein noch niedrigeres Keimniveau. Es wurden keine obligat pathogenen Keime isoliert. In 22% der Proben wurden Enterobacteriaceae gefunden, jedoch in keinem Fall konnte Escherichia coli nachgewiesen werden. Auch St. aureus wurde nicht nachgewiesen. Diese Toilettenanlagen können, auf Grund des geringen Keimniveaus, was wahrscheinlich neben der benutzerfreundlichen Bedienung auch auf die geringere Frequenz der Inanspruchnahme zurückzuführen ist, als empfehlenswerte Alternative zu den städtischen Toiletten angesehen werden. Auf keiner der Toiletten konnte im Feldversuch Enterovirus nachgewiesen werden. Die virologischen Laborversuche wurden auf Plastik ? und Edelstahloberflächen mit ECBO -Virus durchgeführt. Es wurde zum einen versucht, in Abhängigkeit von der aufgetragenen Viruskonzentration zu ermitteln, von welcher Oberfläche mit der beschriebenen Methodik geringere Viruskonzentrationen nachgewiesen werden können. Zum Anderen von welcher Oberfläche bei gleichen Eintrocknungszeiten mehr Virus zurückgewonnen werden kann. Die aufgetragene Viruskonzentration war bei beiden Oberflächen gleich, während bei gleicher Eintrocknungszeit von der Stahloberfläche mit den Tupfern weniger Virus zurückgewonnen werden konnte. D.h. dass entweder das Virus auf der Edelstahloberfläche weniger lang überlebt, oder die Tupfer es schlechter von der Materialoberfläche lösen können. Beide Möglichkeiten würden für die Verwendung von Edelstahl in den Toilettenanlagen sprechen, was zumindest auf den hier untersuchten, schon größtenteils der Fall ist.
The present investigation was performed to determine the hygienic situation of public toilets in a large German city, to address possible risks for the human health and, if necessary, to propose solutions to existing problems. To this effect various surfaces of municipal public conveniences and privately operated self-cleaning toilets were examined by means of swabs to determine the level of microbial and virological germs. Shigella sp. was detected in low concentrations on five surfaces of a public toilet, indicating a low hygienic risk which must, however, not be neglected. Furthermore, enterobacteriacea were found in 27% of the samples taken and faecal streptococci were identified in 19%. In particular, the toilet seat, the floor surface in front of it, the urinal and the door handles were found to be sensitive and hygienically relevant surfaces. Moreover, a large number of samples taken after the cleaning showed higher concentrations of germs, particularly hydrophilic germs such as Pseudomonas sp. and Aeromonas sp., than samples taken before the cleaning. This suggests the non-observance of cleaning routines, presumably in particular with regards to the use of the cleaning equipment. The comparison between gentlemen's toilets and ladies' toilets tends to show no significant differences. In general terms, the results of this investigation indicate that the surfaces of certain installations and implements of public toilets only show a low degree of contamination. The examination of self-cleaning public conveniences which was limited to the bacterial contamination, revealed an even lower level of germs in this type of toilet. No obligate pathogenic germs could be isolated. Enterobacteriaceae were found In 22% of the samples taken, but neither Escherichia coli nor St. aureus could be confirmed in any case. In view of the low level of contamination supposedly due to the user-friendly operation and the less frequent use, such toilet systems can be considered to be a commendable alternative to municipal public conveniences. During this field study Enterovirus could not be found in any of the toilets examined. Using ECBO virus, the virological laboratory tests were carried out on plastic and stainless steel surfaces. On the one hand, the objective of the tests was, depending on the virus concentration applied, to identify on which surface lower virus concentrations can be determined by means of the methodology described, and, on the other hand, to establish from which surface more virus can be regained at identical drying times. The virus concentration applied was identical for both surfaces whilst the swabs regained less virus from the steel surface after identical drying times. These findings lead to conclude that the virus either survives on the steel surface for a shorter period of time or that the swabs can resolve it from the surface less easily. Both explanations would support the use of stainless steel in public conveniences, this already being the case in most of the facilities subject to this investigation.