Conflictual social interactions create incentives for participants to seek a strategically favorable position prior to the conflict. This can influence the outcome in a decisive way, both if the conflict takes the form of a situation where the participants have diverging interests (e.g. military conflict or political competition) or if the participants, in principle, share a common interest (as, for example, in the case of environmental protection). A crucial factor influencing conflict behavior and outcomes is the information that competing agents possess about their competitor, but also about their own potential gain or cost of choosing a certain action. Often, agents will be willing to spend a considerable amount of time or money in order to find out about the circumstances they are going to compete in, as typically ex ante they won't be fully informed of all variables determining their chances and the value of influencing a certain outcome in their favor. In the analysis of conflicts and contests, however, questions of information acquisition and the strategic role of information are mostly unexamined. This thesis gives consideration to the strategic relevance of decisions involving the change of the information available to contestants. Taking into account the possibility of acquiring or releasing information is important for the prediction of actual conflict behavior. In five chapters, different conflictual situations will be analyzed, and it will be demonstrated how incentives to acquire or to share information can influence the outcome of the conflict. The first of the five chapters picks up on two widely studied information structures, and for several standard auctions, these information structures are compared with respect to agents' payoffs and revenue. The following two chapters consider incentives for information acquisition and for information sharing in perfectly discriminating contests. The fourth of the five chapters considers strategic information acquisition in the context of global warming where agents share a common goal. It is shown that there can be an incentive to ignore information in order to reduce the own contribution. The last chapter identifies a similar motive in the framework of a war of attrition.
Diese Dissertation untersucht die strategische Bedeutung, die Informationsbeschaffung im Vorfeld von Konflikten zukommt. Konflikte beschreiben in diesem Zusammenhang Interaktionen, in denen Kontrahenten unterschiedliche Interessen verfolgen (wie zum Beispiel in militärischen Auseinandersetzungen), aber auch Situationen, in denen die Akteure eigentlich ein gemeinsames Ziel verfolgen (wie etwa beim Umweltschutz). Das Verhalten in Konflikten wird entscheidend durch die Information beeinflusst, die Wettbewerber über ihre Kontrahenten, aber auch über den eigenen Nutzen und die eigenen Kosten bestimmter Entscheidungen besitzen. Typischerweise sind die Akteure nicht vollständig über alle entscheidenden Gegebenheiten eines Konfliktes informiert und wenden deshalb Ressourcen auf, um sich zusätzliche Information zu beschaffen. In vielen Fällen können die Kontrahenten entscheiden, ob sie sich Information beschaffen, die nur ihnen selbst von Nutzen ist, oder Information, die auch ihre Mitbewerber betrifft. Auch können sie diese Information entweder unter Verschluss halten oder aber sie ihren Konkurrenten mitteilen, und sie können beeinflussen, ob ihre Konkurrenten beobachten können, dass sie zusätzliche Information eingeholt haben. Hinter solchen Entscheidungen stehen häufig strategische Überlegungen. Diese strategischen Anreize stehen in der vorliegenden Dissertation im Mittelpunkt, und sie müssen berücksichtigt werden, um belastbare Aussagen über das Konfliktverhalten treffen zu können. In fünf Kapiteln werden unterschiedliche Konfliktsituationen analysiert. Es wird gezeigt, wie Anreize für Informationsbeschaffung und Informationsweitergabe das Handlungsergebnis beeinflussen können. Das erste dieser fünf Kapitel untersucht den Einfluss der Informationsstruktur auf die Profite von Akteuren, die in einer Standardauktion konkurrieren. Die beiden folgenden Kapitel beschäftigen sich mit Anreizen zur Informationsbeschaffung und zur Informationsweitergabe in perfekt diskriminierenden Wettkämpfen. Im vierten der fünf Kapitel wird strategische Informationsbeschaffung im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Klimawandels untersucht. Es wird gezeigt, dass ein strategischer Anreiz besteht, auf zusätzliche Information zu verzichten, um die eigene Beitragslast niedrig zu halten. Ein solcher Anreiz wird auch im letzten Kapitel identifiziert, welches Informationsbeschaffung in einem „Zermürbungskrieg“ analysiert.