Das Standardverfahren der direkten Pulpaüberkappung mit Kalziumhydroxidpräparaten ist seit vielen Jahren klinisch erfolgreich angewendet worden. Dennoch sind einige Materialeigenschaften der Kalziumhydroxidpräparate teilweise als nachteilig zu bewerten. Da bisher keine Studien in der zugänglichen Literatur verfügbar sind, die den Einfluss der KPZ als Medikament für die direkte Pulpaüberkappung der humanen Pulpa aufzeigen, war das Ziel dieser Studie, die Zahnhartsubstanzbildung und die Reaktionen (mögliche Entzündungsreaktionen und Nekrosebildung) der Pulpa auf einen experimentellen Kalziumphosphatzement im Vergleich zu Kalziumhydroxid zu untersuchen. Die Patientenanzahl betrug 24, wobei zwei kariesfreie dritte Molaren bei jedem der Patienten in einem Kiefer oder in beiden Kiefern lokalisiert waren. Aus diesen 24 Patienten wurden dann 3 Gruppen mit jeweils 8 Patienten gebildet. Bei einem der beiden dritten Molaren wurde mit dem Kalziumhydroxidzement Dycal, bei dem anderen mit KPZ direkt überkappt. In der ersten Gruppe betrug die Liegedauer der Medikamente eine Woche, in der zweiten Gruppe vier Wochen und in der dritten Gruppe zwölf Wochen. Nach der jeweiligen Liegedauer wurden die Zähne dann unter Infiltrations- und Leitungsanästhesie extrahiert und so der histologischen Untersuchung zugeführt. Der Grad der Hartsubstanzneubildung und der Grad der Nekrose bei KPZ und Dycal waren nach einer Liegedauer von einer, vier und zwölf Wochen annährend gleich (Zahnhartgewebeneubildung: p = 0,762; OLR, Nekrose: p = 0,295; OLR), das heißt ohne signifikante Unterschiede (p > 0,05). Dycal konnte signifikant bessere Ergebnisse bezüglich des Evaluationskriteriums Entzündungsgrad erzielen (p = 0,041; OLR). Die in dieser Studie verwendeten Materialien zur direkten Pulpaüberkappung können aufgrund der vorliegenden Ergebnisse als gleichwertig eingestuft werden. Das hier verwendete Kalziumhydroxidpräparat und der Kalziumphosphatzement verursachten meist nur milde bis moderate Entzündungsreaktionen, so dass eine klinische Verwendbarkeit des experimentellen Kalziumphosphatzementes nach weiteren, noch folgenden Untersuchungen durchaus vorstellbar ist. Der in der vorliegenden Studie getestete Trikalziumphosphatzement befindet sich noch in der Entwicklungsphase, so dass hier Veränderungen sowohl innerhalb der quantitativen als auch der qualitativen Zusammensetzung eine Erhöhung der Gewebeverträglichkeit ermöglichen könnten. Ansatzpunkte wären beispielsweise die Korngröße des Pulvers, die Konzentration der Anmischflüssigkeit sowie deren pH-Wert.
Evaluation of the human pulp reaction after direct pulp capping with calcium hydroxide and calcium phosphate cement in caries-free third molars. An in vivo study Direct pulp capping with calcium hydroxide has been considered as clinically successful. Nevertheless, calcium hydroxide still has some material properties with negative qualities. Only scanty information can be found about clinical studies that describe the influence of the tricalcium phosphate cement as a medicament for direct pulp capping of the human pulp. Therefore the purpose of this study was to evaluate the grade of dentin bridge formation and the tissue reactions (possible inflammatory reactions and eventually grades of necrosis) of the human pulp to an experimental tricalcium phosphate cement (TCP) compared to calcium hydroxide (CH). Twenty four patients were examined. Every patient had at least two caries-free third molars. Three groups with each eight patients were formed from these twenty four. One of the two third molars was treated with CH, while the other one was capped directly with TCP. In the first group the observation period was one week, in the second group four weeks and in the third group twelve weeks. After the respective observation period, the teeth were extracted under local anaesthesia and then evaluated histologically. The class of dentin bridge formation and the grade of necrosis for TCP and CH were nearly identical (dentin bridge formation: p = 0,762; OLR, grade of necrosis: p = 0,295; OLR) after the observation periods of one, four and twelve weeks (p > 0,05). Concerning the criterion inflammation, CH showed compared to TCP significant better effects (p = 0,041; OLR). The materials that were used in this study for the direct pulp caused simular effects. The CH and TCP cement caused mostly gentle to moderate inflammatory reactions. Therefore a clinical applicability of the experimental tricalcium phosphate cement can be considered conceivable. The TCP that was tested in this study is still in the development process. That means that changes of the composition (quantitative and quality-wise) could allow a better tissue response. A possible starting point could be the powder grain size, the concentration of the liquid part or its pH-value. For this further studies would be necessary.