Die vorliegende Forschungsarbeit legt offen, inwiefern Zukunftsbilder von Stadt heteronormativ geprägt sein können. Zukunftsbilder von Stadt reproduzieren gegenwärtige, implizite Normierungen. Werden diese nicht explizit hinterfragt, können Zukünfte von Stadt stillschweigend heteronormative Annahmen abbilden, die von der Dominanzgesellschaft als unveränderbar markiert sind. Diese schränken die Entwicklung alternativer Zukünfte ein. Als Untersuchungsgegenstand wurden Zukunftsbilder von Stadt analysiert, die im Futurium in Berlin ausgestellt sind. Queere Personen wurden in einer Gruppendiskussion mit den Ausstellungsartefakten konfrontiert. Ihre Äußerungen wurden mit einer strukturierenden Inhaltsanalyse qualitativ ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich queere Personen in den präsentierten Zukunftsbildern von Stadt nicht wiederfinden konnten. Es wurden sieben Themenkomplexe herausgearbeitet, die aus einer queeren Perspektive in den Zukunftsbildern durch die Grenzen von heteronormativem Denken limitiert sind. Weiterhin konnten queere Prozesse der Aneignung und queere Räume aufgezeigt werden, mit deren Integration die Zukunftsbilder queer-inklusiver gestaltet werden könnten. Queere Personen sollten strukturell in Entstehungsprozesse von Zukünften von Stadt integriert sein. Dies gilt auch für andere marginalisierte Personengruppen.
This research aimed at finding out whether futures of cities imply a heteronormative bias. Contemporary futures of the city implicitly reproduce values that are considered valid only by the dominant part of society. If not contested transparently heteronormative presumptions become part of visions of future cities. Hence, they restrict the development of alternative futures. This project focused on futures of cities that were on display in the Futurium museum in Berlin. People who identify as queer debated in a group discussion about the exhibits. The recorded data was then analysed using a qualitative content analysis. The results revealed that the futures of cities on display were considered incomplete and thus restricted by the limits of heteronormative thinking. Queer amendments were created to complement the missing parts and to render the futures at hand more queer-inclusive. The results stress that queer people and people who are marginalised in general should be able to access and influence decision making that determine futures.