Diese Arbeit befasst sich mit den möglichen Potenzialen von Utopien und utopischem Denken für eine kreative Politikgestaltung. Vor dem Hintergrund steigender Unsicherheiten und einer sich stetig verändernden Umgebung, wird die Politik zunehmend mit Zukunftsfragen konfrontiert, die sich nicht allein mit einer Strategie des ‚weiter wie bisher‘ bewältigen lassen. Inwieweit ließe sich utopisches Denken in den Policy-Making Prozess integrieren und welche Chancen und Hindernisse würden sich daraus ergeben? Die Basis dieser Arbeit bilden Interviews mit Experten und Expertinnen aus Politik und Politikberatung. Deutlich wird, dass utopisches Denken politische Entscheidungen beeinflusst, allerdings nie ersetzen kann. Utopien enthalten Kritik und zeigen Bedürfnisse und Möglichkeiten auf. Durch ihre richtungsweisende Funktion können sie unser Entscheiden und Handeln leiten und als Antrieb politischer Debatten genutzt werden.
This thesis examines the possible potentials of utopias and utopian thinking for creative policy-making. Against the backdrop of rising uncertainties and a constantly changing environment, political decision-makers are increasingly confronted with questions about the future that cannot be dealt with by a strategy of 'business as usual' alone. To what extent could utopian thinking be integrated into the policy-making process and what opportunities and obstacles would result? This work is based on interviews with politicians and experts from political consultancy. This study shows that utopian thinking can guide political decisions, but it can never replace them. Utopias deploy criticism to point out needs and possibilities. They can assume a guiding function, helping to spark political conversations, and to lead to better-informed decisions and actions.