In der Geschichte der Sprachwissenschaft lieferten Karten wichtige Impulse. In der deutschen Dialektologie ließen sich, wie im Projekt Georg Wenkers, seit dem 19. Jh. detailgenau Unterschiede abbilden, ohne die Einheit der (National-) Spra- chen in Frage zu stellen. Auch die weltweite Sprachenvielfalt wurde in Karten erfasst, etwa im Sprachatlas von Julius Kla- proth. Die Sprachgeographie stützte jedoch lange das Bild ei- ner sprachlich wie ethnisch einheitlichen Nation. Noch heu- te wirkt die bildhafte Vereinfachung nach, wenn etwa mehr- sprachige Räume mit Karten nur unzureichend erfasst werden können. Aktuelle multimodale Ansätze der Linguistik versu- chen mit Hilfe von Big Data, der Erforschung von ‚Linguistic Landscapes‘ oder dynamischen Karten diese Einschränkungen zu überwinden.