Der Beitrag befasst sich mit poetischen Vorstellungen vom Seelenleib in der englischen Dichtung des 17. Jahrhunderts. Am Beispiel von Gedichten Trahernes über die pränatale Verfasstheit der Seele, Donnes über ihr postmortales Leben und Crashaws über ihre leibhafte Kommunikation mit dem Göttlichen in der Gegenwart wird auf dem Hintergrund der antiken Diskussion und im Kontext zeitgenössischer philosophischer und theologischer Diskurse gezeigt, welcher Art diese Entfaltungen des ochema sind, wie sie das philosophische Konzept modellieren und zur Erfahrung bringen. Leitend ist dabei die Beobachtung, dass der Seelenleib selbst die Struktur einer Metapher hat. Daher erscheint das Medium der Metaphysical Poetry besonders gut zu seiner Präsentation geeignet: Die Texte weisen die strukturelle Poetizität des ochema auf, indem sie es in Metaphern seelenleiblicher Metaphorik imaginieren.