Platons Verwendung des ochema als Seelenwagen hat die weitere Begriffsgeschichte nachhaltig geprägt. Zentral dabei sind die ontologisch gleichsam liminale (Pseudo-)Stofflichkeit des Seelengefährts in ihren unterschiedlichen Feinheitsgraden und seine Funktionen, die in diversen metaphysischen, naturphilosophischen, epistemologischen und theologisch-soteriologischen Kontexten ausführlich diskutiert werden. Diese Debatten werden in den Texten des vorliegenden Sammelbandes aus vielen Perspektiven – u. a. Gräzistik, Mittellateinischer Philologie, Anglistik, Philosophie und Philosophiegeschichte sowie Lichtkunst/künstlerischer Forschung – aufgenommen und in ihren genuin differierenden Verwendungszusammenhängen, aber auch in ihren von der Antike bis in die Frühaufklärung (und darüber hinaus) reichenden Kontinuitäten interdisziplinär reflektiert.