In diesem Artikel wird ein mathematisches Modell entwickelt für die Ausbreitung des Wollschafs unter Hirten im Nahen Osten und in Südosteuropa zwischen 6200 und 4200 v. Chr. In unserem Modell werden Hirten als Agenten betrachtet, deren Bewegungen durch Zufallsprozesse gesteuert werden, sodass sich die Agenten mit größerer Wahrscheinlichkeit in Regionen aufhalten, die attraktiv für die Schafhaltung sind. Das Modell berücksichtigt außerdem soziale Interaktionen zwischen Agenten und erlaubt die Weitergabe der Innovation zwischen Agenten mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit. Die Parameter des agentenbasierten Modells werden an die verfügbaren archäologischen Daten angepasst. Ein Simulationsverfahren für die räumliche und zeitliche Entwicklung des Ausbreitungsprozesses soll es ermöglichen, qualitative Effekte von verschiedenen Aspekten zu studieren, die den Ausbreitungsprozess beeinflussen.