Die antike Landschaft Algeriens – Überreste von Städten, Festungen, Villen – war einer radikalen Veränderung durch die französische Armee ausgesetzt, als diese 1830 in das Land einfiel und eine große Anzahl von Truppen, Hilfskräften und später Kolonisten mit sich brachte und zu versorgen hatte. Für die nun nötigen Bautätigkeiten wurden Materialien aus Römischen Ruinen neu genutzt. Das französische Offizierskorps und ebenso die Beamten hatten oft eine klassische Ausbildung genossen, weshalb ihre Berichte über Entdeckungen und Zerstörungen der Altertümer sehr umfangreich ausfallen. Dennoch erforderten die Bedürfnisse der Kriegstechnik und der kolonialen Siedlungstätigkeit – Straßen, Schienen, Krankenhäuser, Kasernen – die Zerstörung eines großen Teils des römischen Algeriens. Ohne den Guerilla-Krieg, welcher das Land über Dekaden verwüstete und eine anhaltende Nutzung von Festungen erforderte, wären vermutliche viele Überreste der Römer unversehrt geblieben.