Im ersten Teil des Aufsatzes werden anhand der jungbronzezeitlichen Horte in Böhmen Grundstrukturen der Depotkomposition aufgezeigt: Ganz unterschiedliche Hortmodelle basieren auf der Hortbronzentrias Beil-Sichel-Armring. Diese Modelle werden aufgrund ihrer langfristigen Wirksamkeit als Teil des kulturellen Gedächtnisses beschrieben. Anschließend wird anhand einer Inhaltsanalyse des Hortes von Rydec in Nordböhmen gezeigt werden, dass es sich bei den sogenannten Brucherzdepots um eine verbindliche Auswahl aus Einzelweihungen verschiedener Personen handelt. Die verschiedenen räumlichen, zeitlichen und sozialen Ebenen solcher Komplexe offenbaren einen langfristigen Thesaurierungsprozess. Durch die strukturelle Parallelisierbarkeit mit Flussopferplätzen und antiken griechischen Heiligtümern können entsprechende Horte als sekundärer Niederschlag ganz ähnlicher Dedikationspraktiken identifiziert werden.