Eine virtuelle 3D-Rekonstruktion des Zeustempels von Olympia bildet die Grundlage für weitergehende Fragestellungen in diesem Artikel. So lassen sich nun verschiedene Hypothesen zur Beleuchtung der kolossalen Goldelfenbeinstatue des Pheidias im Tempelinneren durch Experimente mit virtuellem Lichteinfall im 3D-Modell untersuchen. Auch kann nun einfach ermittelt werden, ob verschiedene, bisher in der Fachliteratur diskutierte Anordnungen der Figuren im Ostgiebel des Tempels, überhaupt möglich oder plausibel sind. In der Vergangenheit vorgeschlagene Varianten beruhen häufig auf Gipsmodellen. Diese und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen lassen sich z. T. nicht mithilfe des 3D-Modells nachvollziehen. Aus diesem Grund wurden die historischen Gipsmodelle gescannt und konnten so mit dem virtuellen 3D-Modell exakt verglichen werden.