Die Fragestellung der vorgestellten Arbeit war, in wie weit die Erkrankung Morbus Addison die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQOL) der betroffenen Patienten beeinflusst. Es wurde eine Stichprobe von insgesamt 53 Patienten aus der Endokrinologischen Poliklinik der Charité in Berlin untersucht. Zur Erfassung der HRQOL wurden fünf Erhebungsinstrumente verwandt. Die HADS-D wurde zur Messung von Angst und Depression genutzt und der EQ-5D und der SF-36 dienten der Erfassung der HRQOL. Zur Beurteilung der augenblicklichen allgemeinen Lebensqualität wurde das ACSA verwandt und zur Einschätzung der Sexualität im Allgemeinen durch die Patienten wurde die SSEX der FKKS eingesetzt. Bei dieser Arbeit wurde im Rahmen verschiedener Hypothesen untersucht, wie die Lebensqualität des Patientenkollektivs im Vergleich mit einer gesunden Stichprobe beschaffen ist. Es zeigte sich, dass die HRQOL der Patienten mit primärer NNR-Insuffizienz gegenüber der Normalbevölkerung signifikant vermindert ist. Entgegen der Erwartung lässt sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen Geschlecht und möglicher Einschränkung der Lebensqualität feststellen, auch wenn die weiblichen Patienten tendenziell stärker in ihrer Lebensqualität beeinflusst sind. Es zeigte sich, dass mit steigendem Alter die Probleme auf dem Gebiet der Mobilität, körperlichen Rollenfunktion und Selbstversorgung zunehmen. Ferner kommt es vermehrt zu körperlichen Beschwerden und Schmerzen. Interessant waren die schlechten Werte der Patienten in der mittleren Altersgruppe (41 – 60 Jahre). Diese weisen auf dem emotionalen Gebiet und bei dem psychischen Wohlbefinden die stärksten Einschränkungen auf. Ferner deuten die Zahlen auf eine Häufung von Angst, Niedergeschlagenheit und Depression hin. Es wurde nachgewiesen, dass die weiblichen Patienten mit Morbus Addison gegenüber Frauen der Normalbevölkerung in ihrer HRQOL deutlich eingeschränkt sind. Dieses Ergebnis sollte jedoch mit Blick auf einen möglichen Geschlechtseffekt mit Vorsicht gewertet werden. 69 Die Ergebnisse dieser Arbeit konnten die Vermutung bestätigen, dass Patienten, welche mit Hydrocortison therapiert werden, in ihrer HRQOL weniger stark eingeschränkt sind als Patienten mit Prednisolontherapie. In vielen Dimensionen der HRQOL profitieren die Patienten von einer Therapie mit Hydrocortison, so zum Beispiel bei der körperlichen und sozialen Funktionsfähigkeit, Angst, Niedergeschlagenheit und emotionaler Rollenfunktion. Diese Patienten schätzen ihren eigenen Gesundheitszustand deutlich besser ein als Patienten, welche mit Prednisolon therapiert werden. Es gibt bisher nur wenige Studien, die sich mit der HRQOL von Patienten mit Morbus Addison beschäftigt haben. Bei der Auswertung der verschiedenen Fragestellungen wurden einige Male nur Tendenzen festgestellt, möglicherweise ist die Ursache dafür in der doch relativ geringen Stichprobengröße zu suchen. Es empfiehlt sich daher, in einer multizentrisch angelegten Studie verschiedene Teilaspekte mit einem deutlich größeren Kollektiv zu untersuchen. Gerade die Frage nach einem Geschlechtseffekt sollte bei widersprüchlichen Ergebnissen der verschiedenen Studien in größerem Rahmen erneut beleuchtet werden. Dies wäre auch von Interesse bezogen auf die möglichen Vorteile einer DHEA-Substitution.
The topic of the thesis is how much impact addison’s disease has on the health related quality of life (HRQOL) of affected patients. In random 53 patients were examined from the outpatient pool of the endocrinology department of the Charité of Berlin. For examination of HRQOL 5 established tests were used: HADS-D for measuring the grade of fear and depression, EQ-5D and SF-36 record data about HRQOL, ACSA for common life quality and SSEX from FKKS for estimation of sexual activity. Different hypothesis were tested to compare life quality of our patient sample with healthy persons. In summery HRQOL of patients with addison’s disease is significant worse than HRQOL of the comparison group. In contrast to the expectation there was no correlation between sex and life quality, although female patients are affected stronger in tendency. With growing age problems of mobility, physical functions, pain and self supply got worse, especially in the group 41 to 60 years old. Here were the main symptoms in the emotional area and psychical well being. An accumulation of fear, dejection up to depression was found. Patients that were treated with hydrocortisone were less affected in their HRQOL than patients on prednisolon. This could be documented in multiple dimensions of the HRQOL, e.g. physical and social ability, fear, dejection, and emotional function. There are only few studies, which examine the HRQOL in patients with addison’s disease. In our study often only tendency is visible, but no significance, probably due to the small number of patients. A multicenter study would be able to enclose more patients and then evidences could be better proven, e.g. different impact of sex and possible advantage of DHEA substitution.