Seit Kurzem haben sich auch Altphilologen der neuen Richtung angeschlossen, Raumgrammatiken für möglichst viele Sprachen der Welt zu verfassen, um so weitere Daten für das Verständnis der kognitiven Prinzipien zu gewinnen, die den sprachlichen Ausdruck von Räumlichkeit steuern. Die Dissertation, die in diesem Artikel zusammengefasst ist, stellt eine Sammlung und Analyse der räumlichen Ausdrucksmittel – Kasus, deiktische Verben, Syntax, Ortsbezugspartikeln, Place Words – des Hethitischen, einer altanatolischen indogermanischen Sprache aus dem 2. Jtsd. v. u. Z. dar. Es zeigt sich, dass Hethitisch trotz der starken Einschränkungen, die das Fehlen von Muttersprachlern für die Gewinnung und Deutung der Belege bedeutet, interessante Fakten für die Typologie liefert, indem es z. B. eine feinere semantische Aufteilung des topologischen Raumes und eine Erweiterung von Talmys Lexikalisierungsmustern für Bewegungsverben nahe legt.