Die Archäologie produziert möglichst inhaltlich, formal und methodologisch kohärentes Wissen über die Vergangenheit. Zugleich wird dies aber in jeweils bestehende personale Wissensbestände der ‚interessierten Öffentlichkeit‘ eingepasst und von archäologischer Seite jegliche auftretenden Sinnveränderungen als Missverständnisse oder Instrumentalisierung verstanden. Der Artikel fokussiert auf die Frage, warum auf personaler Ebene verschiedene Vergangenheitsvorstellungen konkurrieren können, ohne sich entweder beständig zu widersprechen und aufzuheben oder zu einem kohärenten Vergangenheitsbild zusammengefügt zu werden. Dazu wird Vergangenheit als Wissensraum verstanden, der sich mit den Raumvorstellungen von Henri Lefebvre und David Harvey analysieren lässt. Abschließend wird versucht, sich dem vielschichtigen Konstruktionsprozess des Wissensraumes Vergangenheit durch das Konzept der Bastelei/Bricolage nach Claude Lévi-Strauss zu nähern.