Eine anspruchsvolle Umweltpolitik stimuliert die heimische Nachfrage nach umweltfreundlichen Technologien und stärkt die Umweltindustrie. Die Bedeutung von Umweltpolitik als Technologietreiber und die damit verbundenen Wettbewerbsvorteile wurden in vielen Fallstudien herausgearbeitet und ist mittlerweile auch unter politischen und wirtschaftlichen Akteuren anerkannt (z. B. Jänicke 2008 mit weiteren Nachweisen). Deutschland und Euro-pa haben hier in vielen umweltpolitischen Handlungsfeldern eine gute Ausgangsposition, so z.B. in der Klimapolitik, der Förderung erneuerbarer Energien, bei der Luftreinhaltung oder der Abfallpolitik oder auch bei Standards für Automobile, Chemikalien oder für Energieeffizienz. Das Papier diskutiert die Frage, inwieweit die gezielte Unterstützung der Ausbreitung von ambitionierten Umweltpolitiken und Standards ein geeignetes Instrument darstellt, die internationale Nachfrage nach Umwelttechnologien zu erhöhen. Dazu wird die wissenschaftliche Literatur zum Thema analysiert und internationale Fallbeispiele aus der Praxis untersucht. Ein Überblick über deutsche Akteure und Aktivitäten im Bereich der internationalen Zusammenarbeit in der Umweltpolitik zeigt bisherige Schwerpunkte und mögliche Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung von Aktivitäten. Abschließend wird ein Konzept von Umweltaußenpolitik skizziert, welches einen Rahmen darstellt für die verschiedenen umweltbezogenen Aktivitäten der Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit.