In der Wachstumsfrage sind vielfach Illusionen zu überwinden. Die Vorstellung, dass Wachstum mit den Mitteln des Staates langfristig signifikant erhöht werden könne, gehört dazu ebenso wie die Annahme, zur Lösung drängender Finanz- und Sozialprobleme bedürfe es höherer Wachstumsraten. Eine Illusion ist aber auch die Vorstellung, ein Wachstumsverzicht sei die Alternative. Tatsächlich geht es um radikales Wachstum bei den Umwelt und Ressourcen schonenden Technologien. Und um radikales „De-Growth“ bei Produkten und Verfahren, die die langfristigen Lebens- und Produktionsbedingungen untergraben. Gehört auch das „Green Growth“ der OECD und anderer etablierter Institutionen in Europa und Asien zu den Wachstumsillusionen? Der Beitrag, der den Wandel des Begriffs „Green Growth“ nachzeichnet und die gemeinte Strategie bewertet, versucht eine differenzierte Antwort zu geben.