Deutsche Kindertageseinrichtungen befinden sich seit einigen Jahren in einem tiefgreifenden Reformprozess. Trotz bisheriger Reformierungen sind sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht fähig, die an sie gestellten komplexen Anforderungen erfolgreich zu bewältigen. Die Delphi-Studie „KiTa 2030“ ging daher der Frage nach, wie sich diese Situation in Zukunft darstellen könnte, um daraus Hinweise für die optimale Gestaltung des deutschen Früherziehungssystems abzuleiten. In mehreren Befragungsrunden wurden hierfür die gegenwärtigen Zukunftsvorstellungen von 218 Experten aus fünf relevanten Tätigkeitsfeldern zusammengetragen. Bilanzierend erzielen Kindertageseinrichtungen aus erwünschter Perspektive bis zum Jahr 2030 starke Fortschritte, jedoch nicht aus wahrscheinlicher Sicht. Es herrscht ein Bewusstsein über die Notwendigkeit der Neuordnung frühpädagogischer Einrichtungen, absolute Einigkeit über die konkrete Ausgestaltung besteht dabei nicht. Die praktische Umsetzung bereitet Schwierigkeiten und scheint daher unrealistisch. Insgesamt bekräftigen die Resultate den längst erkannten dringenden Handlungsbedarf. Die bestmögliche Gestaltung der Kindertageseinrichtungen ist als wesentliche Aufgabe für die Gegenwart zu betrachten. Aktuelle Reformansätze sind anzupassen und zu intensivieren.