Der demografische Wandel beschleunigt sich allmählich. Als eine der wichtigsten gesellschaftlichen Entwicklungen unseres Jahrhunderts charakterisieren ihn zunehmend deutliche Verschiebungen in vielen Bevölkerungsstrukturen. Dies stellt immer mehr Länder vor eine Reihe unterschiedlicher Herausforderungen. Nicht nur wirkungsstarke sozialpolitische Konsequenzen können mittlerweile abgesehen werden. Viele Fakten sprechen dafür, dass der demografische Wandel auch einen tief liegenden makroökonomischen Strukturwandel hervorrufen wird. In Japan ist die Veränderung durch den demografischen Wandel besonders fortgeschritten und intensiv. Sie ist in weiten Teilen zudem charakteristisch für die Umwälzungen, die auf viele andere Industriestaaten in absehbarer Zeit zukommen werden. In der vorliegenden Arbeit wird mit dem Ansatz der wissenschaftlichen Zukunftsforschung ein Bogen von der internationalen Dimension des demografischen Wandels über die extremen Ausprägungen in Japan bis hin zu einzelnen Strategien der japanischen Regierung gespannt. Es wird aufgezeigt, warum das Zusammenspiel der drei demografischen Variablen Geburtenrate, Lebenserwartung und Migration in Japan zu einem Ungleichgewicht führt, und befunden, dass die verfolgten strategischen Ansätze um dieses Ungleichgewicht auszugleichen bisher noch deutlich zu kurz greifen.