dc.contributor.author
Hiller, Kinga
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:40:58Z
dc.date.available
2004-06-04T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13707
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17905
dc.description
Titelblatt und Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis 9
Einleitung 11
Erster Teil: Theoretische Vorfragen 17
Erstes Kapitel: Zur Struktur des Eigentumsrechts 17
I Das Privateigentum in der theoretischen Diskussion 17
II Zum Rechtsvergleich mit Ungarn 21
III Historische Eigentumsbegriffe 23
Zweites Kapitel: Zum Zusammenhang zwischen Eigentumsgarantie und
Eigentumsverständnis 27
I Privateigentumsordnung 27
II Verfassungsgerichtliche Kontrolle des Gesetzgebers - Rechtsstaat versus
Demokratie? 31
III Eigentumsgarantie 35
Zweiter Teil: Die neue Eigentumsordnung in Ungarn 45
Erstes Kapitel: Privateigentumsordnung 48
I Die Eigentumsverfassung 49
II Wirtschaftspolitisches Verfassungsprogramm? 58
III Die "Besonderheiten des Systemwechsels" 68
Zweites Kapitel: Verfassungsgerichtliche Kontrolle 93
I Verfassungsrechtsschutz und Demokratieprinzip 99
II Exkurs: Verwaltungsrechtsschutz 104
Drittes Kapitel: Die Eigentumsgarantie 109
I Inhalt und Schutzbereich 111
II Schranken 136
III Kritik: Vörös 148
Viertes Kapitel: Zusammenfassung zu Ungarn 152
Dritter Teil: Vergleichende Betrachtung: Eigentumskonzepte westlicher
Verfassungsstaaten 154
Erstes Kapitel: Vereinigte Staaten von Amerika 154
I Privateigentumsordnung 155
II Verfassungsgerichtliche Kontrolle 165
III Die Eigentumsgarantie 168
IV Zusammenfassung zur USA 192
Zweites Kapitel: Bundesrepublik Deutschland 193
I Privateigentumsordnung 195
II Verfassungsgerichtliche Kontrolle 209
III Die Eigentumsgarantie 212
IV Zusammenfassung zu Deutschland 232
Vierter Teil: Schlußwort 236
Anhang 242
I Verzeichnis der Beispielfälle 242
II Literaturverzeichnis 245
dc.description.abstract
Thema der Arbeit ist der Zusammenhang zwischen dem verfassungsgerichtlichen
Eigentumsschutz und dem dahinter stehenden politisch-philosophischem
Eigentumsverständnis. Auf der Grundlage dieses "dualen Untersuchungsansatzes"
wird anhand zahlreicher Urteile dargestellt, wie das neue Ungarische
Verfassungsgericht (UngVerfG) nach dem Systemwechsel im Jahre 1989 den Schutz
des Privateigentums ausgeformt hat. Rechtsvergleichend werden die
Eigentumsrechtsprechung des Supreme Court der Vereinigten Staaten von Amerika
(USA) und des deutschen Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) beleuchtet.
Das Eigentumsverständnis bewegt sich in einer Privateigentumsordnung zwischen
zwei einander entgegenstehenden politisch-philosophischen Eigentumsbegriffen,
dem naturrechtlich-liberalen Eigentumsbegriff und dem sozialstaatlichen
Eigentumsbegriff. Ausgehend davon, daß sich nicht nur die USA und Deutschland,
sondern auch Ungarn für die abstrakte Idee der Güterzuordnung einer
Privateigentumsordnung (und damit für ein liberales Grundmodell) entschieden
haben, wird anhand der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung untersucht, wie
stark sich die liberalen Elemente erhalten bzw. wieweit Elemente der
kollektiven (sozialistischen) Eigentumsordnung - abgeschwächt als
sozialstaatliche Elemente - Eingang in den Eigentumsbegriff in der
Eigentumsrechtsprechung gefunden haben.
Das Eigentumsverständnis in Ungarn kann im Ergebnis als sozialstaatlich-
liberal bezeichnet werden. Die Rechtsprechung des UngVerfG zum Schutzbereich
und zur Rolle des Gesetzgebers ist sozialstaatlich motiviert. Der Sozialbezug
des Eigentums steht im Mittelpunkt, entsprechend bestimmt der Gesetzgeber den
Inhalt des Eigentums. Aber das UngVerfG behält sich bei der Prüfung der
Verhältnismäßigkeit zwischen der Regulierung und der Eigentumsbelastung auch
vor, die tatsächlichen Umstände, die für die Beurteilung der Zweck-Mittel-
Relation ausschlaggebend sind, zu überprüfen. Dadurch verbleibt auch ein
liberales Element in seiner Eigentumsrechtsprechung.
In den USA gilt ein liberal-sozialstaatlicher Eigentumsbegriff: Der liberale
Aspekt zeigt sich in dem Beharren des Supreme Court auf der klassischen
Eigentumsdefinition und der Privilegierung des Grundstückseigentums, die dem
Gesetzgeber Regulierungen erschwert. Jedoch beruht dies nicht in einem
naturrechtlichen Eigentumsverständnis da die staatliche power of eminent
domain keinen absoluten Bestandsschutz kennt. Das Enteignungsrecht des Staates
ist originär. Der Supreme Court anerkennt vielmehr neben der klassischen
Enteignung den staatlichen Regulierungsauftrag, wonach auch das Privateigentum
in das Gemeinwohl eingebunden werden kann. Entsprechend übt er hinsichtlich
des öffentlichen Zwecks judicial self-restraint und stellt nur die Frage, ob
die Schwere der Eigentumsbelastung eine Ausgleichszahlung erforderlich macht.
Das Eigentumsverständnis des BVerfG kann als sozialstaatlich-liberal
bezeichnet werden. Problematisch erscheint die vom Grundgesetz vorgegebene
Trennung zwischen dem Bereich der gesetzgeberischen Inhaltsbestimmungen und
der formellen Enteignung, da das Grundgesetz für erstere einen
sozialstaatlichen Eigentumsbegriff vorgibt, den das BVerfG mit der Anerkennung
der Legaltheorie auch durchgesetzt hat, bei letzteren jedoch ganz dem
liberalen Eigentumsbegriff verhaftet bleibt. Denn für die Enteignung wird der
absolute Schutz des Eigentums aufrechterhalten, wenn auch nur des
Eigentumswertes, nicht des Bestands. Für die Inhaltsbestimmungen dagegen gibt
es keinen echten Bestandsschutz. Der positivrechtlich geschaffene Bestand des
konkreten Privateigentums genießt jedoch den Schutz nach allgemeinen
rechtsstaatlichen Prinzipien.
Die Unübersichtlichkeit der deutschen Eigentumsdogmatik mag in dieser
Zweigleisigkeit des deutschen Eigentumsverständnisses begründet sein. Die -
vorwiegend in der Literatur vertrenene - Idee eines naturrechtlichen
Privateigentums trifft auf die Realität des sozialstaatlichen
Eigentumsbegriffs des BVerfG. Die Kontroverse in der Rechtswissenschaft zum
Atomausstieg zeigt, daß die Mehrheit der deutschen Rechtswissenschaft die
sozialstaatlich geprägte Rechtsprechung des BVerfG - nach welcher der
Atomausstieg eine reine Inhaltsbestimmung wäre - bis heute nicht akzeptiert.
de
dc.description.abstract
This thesis is about the connection between the constitutional ownership
guarantee and the political-philosophical conception of property. I portray
and analyze the jurisdiction of the Hungarian Constitutional Court since the
fall of Communism in 1989 in light of these two aspects and venture a
comparison with the jurisdiction of the U.S.- Supreme Court and the German
Federal Constitutional Court.
In political and philosophical terms, there are - roughly speaking - two
opposing conceptions of property in (non-socialist) property ownership
systems. According to the natural-liberal understanding, property is a natural
right established prior to the formation of states and binding later law
makers. Property rights are unlimited in and of themselves and are
traditionally understood as "the right to possess (and to exclude others from
possession)", "the right to usage", and "the right to free disposition". The
right to freely dispose of belongings and of one's own will is considered to
be essential to the realization of personal freedom. When governing the body
polity, the law maker must not violate these property rights because they are
valid in an absolute sense, irrespective of societal change. In order to
protect these rights, the constitutional court must review, and, if necessary,
nullify, laws regulating property ownership.
In contrast, the social welfare conception of property states that private
ownership is not superior to the needs of the body politic. Rather, property
ownership is integrally linked to the interests of the body politic owing to
its role in determining the life-style of property owners and the effects of
property ownership, usage, and disposition on society. The social function of
property ownership determines the law maker's mandate in regulating property
rights, not vice versa. Restrictions on individual property rights and social
obligations of property owners are tied into the so-called "legal theory".
This theory suggests that law makers can create property by defining the
contents and the scope of the conception of property in the laws he passes.
Since the term "property" has no absolutely valid content and it exists only
insofar as law makers intend it to, rights of possession, usage, and
disposition may be reduced and even withdrawn by legal means. In addition the
lawmaker can give further objects and rights, which are not traditionally
included in the constitutional ownership guarantee, the status of property.
Where such philosophy prevails, legal review in constitutional courts is
restricted to a due process examination of property laws. These two
conceptions of property can be embedded in the fundamental discussion about
the relationship between democracy and the rule of law currently taking place
in the United States.
At first glance, the Hungarian Constitutional Court appears to have adopted
the social welfare conception of property in its entirety. But the examination
of individual cases by the Hungarian Constitutional Court in the name of the
Wesenhaltsgarantie allows the Court to check the power of the law maker. Thus
the Court has added a liberal - and politically very effective - aspect.
The Court's jurisdiction bears certain dangers which liberals point out and
which should by no means be underestimated: the social welfare conception of
property is based on the organizing principle of property assignment to
individuals. In theory, law makers could give preference to the socially
binding function of property to such an extent that the fundamental assignment
to individuals would remain only in formal terms. In effect, this would
reestablish a system of common property ownership as was known under socialist
systems. In a state in which the social welfare conception of property informs
the common understanding of ownership, the law maker must, in my opinion, be
careful not to cross this threshold and should submit himself, so to speak, to
"legislative self-restraint". Whenever the law maker does not show such
restraint in Hungary, the Hungarian Constitutional Court can and will exercise
power according to its far-reaching competence.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
definitions of property
dc.subject
system of private property ownership
dc.subject
Ownership Guarantee
dc.subject
Political-philosophical Conception of Property
dc.subject
Hungarian Constitutional Court
dc.subject
U.S.- Supreme Court
dc.subject
German Federal Constitutional Court
dc.subject
social welfare conception of property
dc.subject
natural-liberal conception of property
dc.subject
democracy and the rule of law
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::340 Recht::340 Recht
dc.title
Eigentumsgarantie und Eigentumsverständnis in der Rechtsprechung des
Ungarischen Verfassungsgerichts
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Herwig Roggemann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Philip Kunig
dc.date.accepted
2003-06-11
dc.date.embargoEnd
2004-06-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2004001427
dc.title.subtitle
unter vergleichender Berücksichtigung der Rechtsprechung des Supreme Court der
USA und des deutschen Bundesverfassungsgerichts
dc.title.translated
The ownership guarantee and the political-philosophical conception of property
in the jurisdiction of the Hungarian Constitutional Court
en
dc.title.translatedsubtitle
with a comparative view at the jurisdiction of the U.S.- Supreme Court and the
German Federal Constitutional Court
en
refubium.affiliation
Rechtswissenschaft
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001267
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