In der vorliegenden Studie wird 1.die Ausgestaltung der Lebensphase Jugend allochthoner und autochthoner Heranwachsender verglichen, 2.der Frage nachgegangen, ob die Ressourcenausstattung bei allochthonen und autochthonen Heranwachsender einen vergleichbaren Effekt auf die Ausgestaltung der Lebensphase Jugend ausübt, und 3.die Zusammenhänge zwischen der Ausgestaltung der Lebensphase Jugend und der Eingliederung Jugendlicher mit Migrationshintergrund in die Aufnahmegesellschaft betrachtet. Dazu wurden bei 738 Jugendliche (davon 117 mit Migrationshintergrund) im Alter von 17 Jahren die Ausgestaltung der Lebensphase Jugend, personale, familiale sowie kulturelle Ressourcen und die Eingliederung erhoben. In theoretischen Arbeiten wird davon ausgegangen, dass sich aufgrund der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen allochthone und autochthone Jugendliche in der Ausgestaltung ihrer Lebensphase nicht unterscheiden. Im Gegensatz dazu zeichnen vergleichende empirische Studien ein weniger eindeutiges Bild der Ausgestaltung der Lebensphase Jugend allochthoner Heranwachsender. Um die Jugendphase allochthoner und autochthoner Jugendlicher und ihr Bedingungsgefüge zu vergleichen, wurde die Jugendphase ungleichheitstheoretisch in die Kapitaltheorie Bourdieus (1983) eingebettet. Die Verknüpfung der Jugendphase mit Eingliederung erfolgt über das Eingliederungsmodell von Berry (1986, 2002). Die Analysen zeigen, dass allochthone und autochthone Heranwachsende sich in der Ausgestaltung der Lebensphase Jugend nahezu nicht unterscheiden. Gleichwohl bestehen Differenzen im dem der Jugendphase zugrundeliegendem Bedingungsgefüge. Die Eingliederung in die Herkunftsgemeinschaft und Aufnahmegesellschaft stehen in einem mittleren Zusammenhang zur Ausgestaltung der Lebensphase Jugend. Die Arbeit basiert auf Daten aus dem DFG geförderten Projekt „Typologische Entwicklungswege Jugendlicher im Zusammenspiel von zukunftsorientierten Entwicklungsaufgaben und gegenwartsorientierten Entfaltungsmöglichkeiten“ unter der Leitung von Prof. Ittel und Prof. Merkens.
This study examines the following three aspects of adolescent development: Similarities and differences between allochthonous and autochthonous youth; the question whether personal, social and cultural resources have the same impact on adolescents for allochthonous and autochthonus, and the relationship between adolescence and integration into the host society for immigrants. To address these research questions 738 adolescents (117 immigrants, mean age 17) were interviewed about their adolescence and their personal, social and cultural resources. The immigrants were also questioned regarding their integration into the receiving society. Many theorists assume that due to societal conditions allochthonous and autochthonous adolescents do not differ in their adolescent development. Empirical studies, however, have not found definitive results to support that hypothesis. This comparison of allochthonous and autochthonous youth and the conditions surrounding their adolescence is theoretically embedded into the theory of Bourdieu (1983). Adolescence and integration are linked based on the theories of Berry (1986, 2002). Results indicate that allochthonous and autochthonous adolescents differ little in their experience of adolescence. Nonetheless, the conditions under which they develop through adolescence do vary between the two groups. This study also found that integration into the host society correlates significantly with the form of the adolescent life phase. This dissertation is based on data from the project "Typologische Entwicklungswege Jugendlicher im Zusammenspiel von zukunftsorientierten Entwicklungsaufgaben und gegenwartsorientierten Entfaltungsmöglichkeiten" funded by the German Research Foundation and under the direction of Prof. Angela Ittel and Prof. Hans Merkens.