Die Homöopathie gehört in Deutschland zu der meist verbreiteten, aber auch umstrittensten komplementärmedizinischen Verfahren. Gleichzeitig ist Deutschland nach Frankreich der zweitgrößte Markt für homöopathische Arzneimittel in der EU. Im Widerspruch dazu steht, dass sich Patienten unter homöopathischer Behandlung zwar verbessern, aber es keinen methodischen hochwertigen Beleg dafür gibt, dass dies auf die spezifische Wirkung homöopathischer Arzneimittel zurückzuführen sei. Ziel dieser Arbeit ist es, die bisherigen Ergebnisse aus Beobachtungsstudien und randomisierten placebo- kontrollierten Studien zur Homöopathie am Beispiel der Kopfschmerzstudien systematisch gegenüberzustellen und zu analysieren, welche Unterschiede es in Setting, Patientenklientel, Behandlung und Ergebnismessung gibt und wie diese sich ggf. auf das Studienergebnis auswirken können. Es wurden die Originaldaten von randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) und unkontrollierten prospektiven Beobachtungsstudien zur homöopathischen Behandlung von Migräne und Spannungskopfschmerzen unter den oben genannten Gesichtspunkten analysiert und die Ergebnisse miteinander verglichen. Es wurden außerdem beschreibende Daten zu Studiendesign, Studienpopulation und Behandlung berücksichtigt. Da bestimmte Sachverhalte in den verschiedenen Studien unterschiedlich erhoben wurden, z. B. mit unterschiedlichen Instrumenten bzw. Verfahren und zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemessen wurde, mussten die Daten in eine inhaltlich und strukturell vergleichbare Form gebracht werden. Kategorisiert wurde hinsichtlich des Alters der Patienten zu Behandlungsbeginn (vier Altersklassen), Erkrankungsdauer, allgemeiner Gesundheitszustand, Stärke der Kopfschmerzen, Beeinträchtigung des Alltags, Schwere der Erkrankung und die zusammengefassten Begleiterkrankungen zu Krankheitsgruppen. Insgesamt konnten die Originaldaten von zwei RCTs und fünf unkontrollierten Beobachtungsstudien in die Analyse einbezogen werden. Damit lagen die Daten von 953 Kopfschmerzpatienten vor (93 aus RCTs und 860 aus Beobachtungsstudien). Patienten in den Beobachtungsstudien waren im Mittel jünger als Patienten in den RCTs (Männer: 32,0±16,8 Jahre versus 49,3±10,2 Jahren und Frauen 35,6±13,6 versus 44,0±10,1). Patienten in den Beobachtungsstudien und RCTs hatten eine vergleichbare Stäke der mittleren Kopfschmerzen (auf einer Skala von 0-100 in den Beobachtungsstudien 58,8±19,3 und in den RCTs 61,6±16,6). Jedoch hatten Patienten in den Beobachtungsstudien eine im Mittel um 16 Jahre kürzere Erkrankungsdauer. Betrachtet man die Unterschiede in Bezug auf die Komorbidität der eingeschlossen Patienten, so treten insbesondere Herz-Kreislauf- bzw. Magen-Darm-Erkrankungen häufiger bei den RCTs auf. Die Schwere der Kopfschmerzerkrankung war in den meisten Studien vergleichbar. Es ließ sich feststellen, dass es den RCT-Patienten im Vergleich zum Zustand vor der Behandlung nach der Therapie (pre-post Vergleich) kaum besser ging, während sich eine deutliche Verbesserung bei den Patienten der Beobachtungsstudien zeigte. Dies wurde hinsichtlich der Schwere der Erkrankung, des allgemeinen Befindens und der Kopfschmerzintensität deutlich. In Punkten ausgedrückt liest sich das Ergebnis folgendermaßen. Der gesundheitliche Zustand der RCT-Patienten verbesserte sich kaum (-7,7±26,4 Punkte) nach Abschluss der Therapie, demgegenüber änderte sich der Zustand der Patienten der der Beobachtungsstudien deutlicher um 39,4±22,1 Punkte. Die eingeschlossenen Studien unterschieden sich durch das Studiensetting und die Studiendurchführung. So gab es wesentliche Unterschiede hinsichtlich der behandelten Patientenpopulationen, der Rekrutierung der Patienten, des allgemeinen Umfelds, in dem sie behandelt wurden, den Ländern, sowie weiterer Rahmenbedingungen. Die meisten Studien wurden national durchgeführt, jedoch gab es auch Studien, die international durchgeführt wurden. Bei den RCTs wurden die Patienten entweder durch eine auf Kopfschmerzen oder Migräne spezialisierte Klinik rekrutiert oder aber auch durch Anzeigen. Hier kann man davon ausgehen, dass diese Patienten sich eher nicht aus eigenem Antrieb in eine homöopathische Behandlung, die sie aus eigener Tasche hätten bezahlen müssen, begeben hätten. Bei den Beobachtungsstudien wurden hingegen ausschließlich Patienten eingeschlossen, die aktiv und unabhängig von der Studie einen homöopathischen Arzt aufsuchten. Daraus lässt sich vermuten, dass sich ggf. die Erwartungshaltung hinsichtlich des Therapieerfolgs bei diesen Patientengruppen unterschied. Möglicherweise spiegeln die unterschiedlichen Ergebnisse im pre-post-Vergleich zwischen Beobachtungsstudien und RCTS Aspekte eines Kontexteffekts wieder. Es lässt sich zusammenfassen, dass sich RCTs und Beobachtungsstudien zur Homöopathie und Kopfschmerzen sowohl im Studiensetting, den eingeschlossenen Patienten und den Ergebnissen unterscheiden. Es wird vermutet, dass nicht-spezifische Effekte bei den Beobachtungsstudien deren Ergebnisse relevant beeinflussen.
The homoeopathy belongs in Germany to the mostly widespread, but also most argumentative complementary-medical procedures. At the same time Germany is the second largest market for homoeopathic drugs in the EU to France. In the contradiction to the fact stands that though themselves patients improve under homoeopathic treatment, but there is no methodical high-quality document for the fact that this drug homoeopathic on the specific effect is due. the drugs could be caused. The aim of this work is to confront the present results from observation studies and randomisierten placebo-controlled studies to the homoeopathy at the example of the cephalalgia studies systematically and to analyse which differences there are in Setting, patient's clientele, treatment and result measurement and how these can affect if necessary the study result. The original data from randomisierten to controlled studies (RCTs) and uncontrolled prospektiven observation studies were analysed to the homoeopathic treatment by migraine and tone cephalalgias under the abovementioned points of view and the results were compared with each other. Moreover, describing data were considered to study design, study population and treatment. Because certain circumstances were raised in the different studies differently, was measured, e.g., with different instruments or procedures and at different time, the data had to be brought in a form comparable structurally and concerning the contents. General state of health, starch of the cephalalgias, interference of the everyday life, gravity of the illness and the summarised accompanying illnesses was categorised concerning the age of the patients at treatment beginning (four age groups), illness duration, to disease groups. All together the original data could be included by two RCTs and five uncontrolled observation studies in the analysis. With it the data of 953 cephalalgia patients were given (93 from RCTs and 860 from observation studies). Patients in the observation studies were younger on average than patients in the RCTs (men: 32,0±16,8 years versus 49,3±10,2 to years and women 35,6±13,6 versus 44,0±10,1). Patients in the observation studies and RCTs had a comparable Stäke of the middle cephalalgias (on a scale from 0-100 in the observation studies 58,8±19,3 and in the RCTs 61,6±16,6). However, patients had an illness duration on average shorter about 16 years in the observation studies. If one looks at the differences concerning the comorbidity enclosed patients, in particular heart circulation or stomach bowel illnesses appear more often with the RCTs. The gravity of the cephalalgia illness was comparable in most studies. One was identified that the RCT patients were better in comparison to the state before the treatment after the therapy (pre post comparison) hardly, while a clear improvement appeared with the patients of the observation studies. This became clear concerning the gravity of the illness, the general condition and the cephalalgia strength. In points expressed the result reads as follows. The health state of the RCT patients improved itself hardly (points-7,7±26,4) after end of the therapy, on the other hand the state of the patients of the observation studies changed more clearly around 39,4±22,1 points. The enclosed studies differed by the Studiensetting and the study realisation. Thus there were essential differences concerning the treated patient's populations, the recruitment of the patients, the general sphere in which they were treated to the countries, as well as other basic conditions. Most studies were nationwide carried out, however, there were also the studies which were carried out internationally. With the RCTs the patients were recruited either by one on cephalalgias or migraine specified clinic or, however, also by indications. Here one can assume from the fact that these patients would not have proceeded rather from own stimulus in a homoeopathic treatment which they would have had to pay from own pouch. However, with the observation studies were enclosed excluding patient who visited a homoeopathic doctor actively and regardless of the study. From it can be supposed that if necessary the expectations differed concerning the therapy success with these patient's groups. The different results possibly shine in the pre post comparison between observation studies and aspects RCTS of a context effect again. It can be summarised that RCTs and observation studies differ to the homoeopathy and cephalalgias in the Studiensetting, the enclosed patients and the results. One supposes that non- specific effects influence their results with the observation studies relevant.