dc.contributor.author
Schlottag, Alke
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:02:40Z
dc.date.available
2013-03-13T13:55:28.442Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9978
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14176
dc.description.abstract
Die Homöopathie gehört in Deutschland zu der meist verbreiteten, aber auch
umstrittensten komplementärmedizinischen Verfahren. Gleichzeitig ist
Deutschland nach Frankreich der zweitgrößte Markt für homöopathische
Arzneimittel in der EU. Im Widerspruch dazu steht, dass sich Patienten unter
homöopathischer Behandlung zwar verbessern, aber es keinen methodischen
hochwertigen Beleg dafür gibt, dass dies auf die spezifische Wirkung
homöopathischer Arzneimittel zurückzuführen sei. Ziel dieser Arbeit ist es,
die bisherigen Ergebnisse aus Beobachtungsstudien und randomisierten placebo-
kontrollierten Studien zur Homöopathie am Beispiel der Kopfschmerzstudien
systematisch gegenüberzustellen und zu analysieren, welche Unterschiede es in
Setting, Patientenklientel, Behandlung und Ergebnismessung gibt und wie diese
sich ggf. auf das Studienergebnis auswirken können. Es wurden die
Originaldaten von randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) und
unkontrollierten prospektiven Beobachtungsstudien zur homöopathischen
Behandlung von Migräne und Spannungskopfschmerzen unter den oben genannten
Gesichtspunkten analysiert und die Ergebnisse miteinander verglichen. Es
wurden außerdem beschreibende Daten zu Studiendesign, Studienpopulation und
Behandlung berücksichtigt. Da bestimmte Sachverhalte in den verschiedenen
Studien unterschiedlich erhoben wurden, z. B. mit unterschiedlichen
Instrumenten bzw. Verfahren und zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemessen
wurde, mussten die Daten in eine inhaltlich und strukturell vergleichbare Form
gebracht werden. Kategorisiert wurde hinsichtlich des Alters der Patienten zu
Behandlungsbeginn (vier Altersklassen), Erkrankungsdauer, allgemeiner
Gesundheitszustand, Stärke der Kopfschmerzen, Beeinträchtigung des Alltags,
Schwere der Erkrankung und die zusammengefassten Begleiterkrankungen zu
Krankheitsgruppen. Insgesamt konnten die Originaldaten von zwei RCTs und fünf
unkontrollierten Beobachtungsstudien in die Analyse einbezogen werden. Damit
lagen die Daten von 953 Kopfschmerzpatienten vor (93 aus RCTs und 860 aus
Beobachtungsstudien). Patienten in den Beobachtungsstudien waren im Mittel
jünger als Patienten in den RCTs (Männer: 32,0±16,8 Jahre versus 49,3±10,2
Jahren und Frauen 35,6±13,6 versus 44,0±10,1). Patienten in den
Beobachtungsstudien und RCTs hatten eine vergleichbare Stäke der mittleren
Kopfschmerzen (auf einer Skala von 0-100 in den Beobachtungsstudien 58,8±19,3
und in den RCTs 61,6±16,6). Jedoch hatten Patienten in den Beobachtungsstudien
eine im Mittel um 16 Jahre kürzere Erkrankungsdauer. Betrachtet man die
Unterschiede in Bezug auf die Komorbidität der eingeschlossen Patienten, so
treten insbesondere Herz-Kreislauf- bzw. Magen-Darm-Erkrankungen häufiger bei
den RCTs auf. Die Schwere der Kopfschmerzerkrankung war in den meisten Studien
vergleichbar. Es ließ sich feststellen, dass es den RCT-Patienten im Vergleich
zum Zustand vor der Behandlung nach der Therapie (pre-post Vergleich) kaum
besser ging, während sich eine deutliche Verbesserung bei den Patienten der
Beobachtungsstudien zeigte. Dies wurde hinsichtlich der Schwere der
Erkrankung, des allgemeinen Befindens und der Kopfschmerzintensität deutlich.
In Punkten ausgedrückt liest sich das Ergebnis folgendermaßen. Der
gesundheitliche Zustand der RCT-Patienten verbesserte sich kaum (-7,7±26,4
Punkte) nach Abschluss der Therapie, demgegenüber änderte sich der Zustand der
Patienten der der Beobachtungsstudien deutlicher um 39,4±22,1 Punkte. Die
eingeschlossenen Studien unterschieden sich durch das Studiensetting und die
Studiendurchführung. So gab es wesentliche Unterschiede hinsichtlich der
behandelten Patientenpopulationen, der Rekrutierung der Patienten, des
allgemeinen Umfelds, in dem sie behandelt wurden, den Ländern, sowie weiterer
Rahmenbedingungen. Die meisten Studien wurden national durchgeführt, jedoch
gab es auch Studien, die international durchgeführt wurden. Bei den RCTs
wurden die Patienten entweder durch eine auf Kopfschmerzen oder Migräne
spezialisierte Klinik rekrutiert oder aber auch durch Anzeigen. Hier kann man
davon ausgehen, dass diese Patienten sich eher nicht aus eigenem Antrieb in
eine homöopathische Behandlung, die sie aus eigener Tasche hätten bezahlen
müssen, begeben hätten. Bei den Beobachtungsstudien wurden hingegen
ausschließlich Patienten eingeschlossen, die aktiv und unabhängig von der
Studie einen homöopathischen Arzt aufsuchten. Daraus lässt sich vermuten, dass
sich ggf. die Erwartungshaltung hinsichtlich des Therapieerfolgs bei diesen
Patientengruppen unterschied. Möglicherweise spiegeln die unterschiedlichen
Ergebnisse im pre-post-Vergleich zwischen Beobachtungsstudien und RCTS Aspekte
eines Kontexteffekts wieder. Es lässt sich zusammenfassen, dass sich RCTs und
Beobachtungsstudien zur Homöopathie und Kopfschmerzen sowohl im
Studiensetting, den eingeschlossenen Patienten und den Ergebnissen
unterscheiden. Es wird vermutet, dass nicht-spezifische Effekte bei den
Beobachtungsstudien deren Ergebnisse relevant beeinflussen.
de
dc.description.abstract
The homoeopathy belongs in Germany to the mostly widespread, but also most
argumentative complementary-medical procedures. At the same time Germany is
the second largest market for homoeopathic drugs in the EU to France. In the
contradiction to the fact stands that though themselves patients improve under
homoeopathic treatment, but there is no methodical high-quality document for
the fact that this drug homoeopathic on the specific effect is due. the drugs
could be caused. The aim of this work is to confront the present results from
observation studies and randomisierten placebo-controlled studies to the
homoeopathy at the example of the cephalalgia studies systematically and to
analyse which differences there are in Setting, patient's clientele, treatment
and result measurement and how these can affect if necessary the study result.
The original data from randomisierten to controlled studies (RCTs) and
uncontrolled prospektiven observation studies were analysed to the
homoeopathic treatment by migraine and tone cephalalgias under the
abovementioned points of view and the results were compared with each other.
Moreover, describing data were considered to study design, study population
and treatment. Because certain circumstances were raised in the different
studies differently, was measured, e.g., with different instruments or
procedures and at different time, the data had to be brought in a form
comparable structurally and concerning the contents. General state of health,
starch of the cephalalgias, interference of the everyday life, gravity of the
illness and the summarised accompanying illnesses was categorised concerning
the age of the patients at treatment beginning (four age groups), illness
duration, to disease groups. All together the original data could be included
by two RCTs and five uncontrolled observation studies in the analysis. With it
the data of 953 cephalalgia patients were given (93 from RCTs and 860 from
observation studies). Patients in the observation studies were younger on
average than patients in the RCTs (men: 32,0±16,8 years versus 49,3±10,2 to
years and women 35,6±13,6 versus 44,0±10,1). Patients in the observation
studies and RCTs had a comparable Stäke of the middle cephalalgias (on a scale
from 0-100 in the observation studies 58,8±19,3 and in the RCTs 61,6±16,6).
However, patients had an illness duration on average shorter about 16 years in
the observation studies. If one looks at the differences concerning the
comorbidity enclosed patients, in particular heart circulation or stomach
bowel illnesses appear more often with the RCTs. The gravity of the
cephalalgia illness was comparable in most studies. One was identified that
the RCT patients were better in comparison to the state before the treatment
after the therapy (pre post comparison) hardly, while a clear improvement
appeared with the patients of the observation studies. This became clear
concerning the gravity of the illness, the general condition and the
cephalalgia strength. In points expressed the result reads as follows. The
health state of the RCT patients improved itself hardly (points-7,7±26,4)
after end of the therapy, on the other hand the state of the patients of the
observation studies changed more clearly around 39,4±22,1 points. The enclosed
studies differed by the Studiensetting and the study realisation. Thus there
were essential differences concerning the treated patient's populations, the
recruitment of the patients, the general sphere in which they were treated to
the countries, as well as other basic conditions. Most studies were nationwide
carried out, however, there were also the studies which were carried out
internationally. With the RCTs the patients were recruited either by one on
cephalalgias or migraine specified clinic or, however, also by indications.
Here one can assume from the fact that these patients would not have proceeded
rather from own stimulus in a homoeopathic treatment which they would have had
to pay from own pouch. However, with the observation studies were enclosed
excluding patient who visited a homoeopathic doctor actively and regardless of
the study. From it can be supposed that if necessary the expectations differed
concerning the therapy success with these patient's groups. The different
results possibly shine in the pre post comparison between observation studies
and aspects RCTS of a context effect again. It can be summarised that RCTs and
observation studies differ to the homoeopathy and cephalalgias in the
Studiensetting, the enclosed patients and the results. One supposes that non-
specific effects influence their results with the observation studies
relevant.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
tension-type headache
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Unterschiede in Effekten und Studiendesignaspekten in unkontrollierten
Beobachtungsstudien und randomisierten, placebokontrollierten Therapiestudien
zur Homöopathie bei Migräne und Spannungskopfschmerzen
dc.contributor.contact
alke.schlottag@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. C. Witt
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. J. Langhorst, PD Dr. med. H. Matthes
dc.date.accepted
2013-03-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000040314-2
dc.title.subtitle
Reanalyse von Patientenlevel-Daten
dc.title.translated
Differences in effects and study design aspects in uncontrolled observation
studies and randomisierten placebo-controlled therapy studies to the
homoeopathy with migraine and tension-type headache
en
dc.title.translatedsubtitle
reanalyse of patient's level data
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000040314
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012705
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access