In der vorliegenden Dissertation geht es um die Wiederherstellung der Politik als Erscheinung. Die politischen Ideen versuchen die Politik wiederherzustellen, gegen die weltweite Instabilität von Terrorismus, Anti- Terror-Krieg, Immigration, Bürgerkrieg in der Weltperipherie, Wiedererstarken des Nationalismus in Europa und den USA, usw. Die Politik ist der Telos, der aus den freien Erscheinungen, d. h. Meinungsäußerung, Debatte und Diskussion zwischen Menschen entsteht. Die Politik als Telos hat kein übergeordnetes Ziel und besteht nur um ihrer selbst willen. Der Selbstzweck des Telos erklärt sich mit Aristoteles’ Begriff von energeia (ἐνέργεια) – der Verwirklichungsprozess des Telos ist eine Erscheinung, die keinem übergeordneten Zweck folgt. Die Politik als Erscheinung hat allerdings ihre ursprüngliche Stelle als Telos verloren. Wir behaupten, dass die Politik vom neuzeitlichen Historizismus zum Mittel der Geschichte instrumentalisiert wird. Der Historizismus beginnt mit der Geschichtsphilosophie Hegels, deren Glaube an den idealen Zustand von Freiheit die Politik als Mittel in der Zweck-Mittel-Kategorie einsetzt. Der Historizismus zeigt sich gegenwärtig in zwei Formen: einmal ist dies der Neo- Liberalismus mit dem Ziel der Expansion des Weltmarkts, andererseits die alternative Vorstellung von Volkssouveränität. Die neo-liberale Rationalität erklärt mit dem Begriff der negativen Freiheit die Individualisierung und Privatisierung der Gemeinschaft als Befreiung des Menschen aus der neuzeitlichen Metaerzählung. Auf der anderen Seite stellt die sogenannte Carl Schmitt-Renaissance den alternativen Historizismus vor. Gegen den aktuellen Homogenisierungsprozess der Welt in den freien Markt versucht die Schmitt- Renaissance die Vitalisierung von Politik und Demokratie mit der Souveränität aus dem unabhängigen Volkswillen; hier wird die Erscheinung des Demos als historisches Ideal gegen den wirtschaftlichen Universalismus begründet. Wir hingegen weisen in dieser Arbeit die Politiklehre Hannah Arendts als Alternative zum Historizismus aus. Mit der Untersuchung der antiken Politik bestätigt Arendt erneut die Entstehung der Politik aus der Handlung, die als Erscheinung und Äußerung die Pluralität der Menschen beweist. Der Handlung zwischen Menschen sind jeweils zwei Faktoren der politischen Politik immanent – Spontaneität und Isonomie. Während der Historizismus mit der Dichotomie zwischen Frieden und Krieg, zwischen Zentrum und Peripherie den Krieg und die Mobilisierung der Menschen legitimiert, institutionalisiert die menschliche Fähigkeit von Spontaneität und Isonomie den exzeptionellen Raum der Politik in Form der republikanischen Föderation, um die Pluralität der Menschen und schließlich die Politik als Erscheinung zu sichern.
The purpose of this dissertation is to clarify the restoration of the poitics as appearance. The political thoughts are trying to restore politics, against the global instability with terrorism, anti-terrorist war, immigration, civil war in the world periphery, rising nationalism in Europe and the US, etc. Politics is the telos, which emerges from free appearings, that is, speech, debate, and discussion between people. Politics as telos has no higher aim, and exists only for its own sake. The self-purpose of the telos is explained by Aristotle’s concept of energeia (ἐνέργεια), whose process of realization is an appearing, which does not follow a superordinate purpose. However, politics as appearing has lost its original status of the telos. We maintain that the politics is instrumentalized as a means of history by the modern historicism. Historicism begins with Hegel’s philosophy of history, whose belief in the ideal state of freedom puts politics as a means into the end-means category. Historicism is currently embodied in two forms; One is the neo-liberalism for the expansion of the world market and the other is the alternative concept of democratic sovereignty. The neo-liberal rationality, with the concept of negative freedom, explains the individualization and the privatization of the community as the liberation of man from the modern meta-narrative. On the other hand, the so-called Carl Schmitt-renaissance introduces alternative historicism. Against the current homogenization of the world in the free market, the Schmitt-renaissance tries to revitalize politics and democracy with the sovereignty of the independent national will; the appearing of the demos is justified as a historical ideal against economic universalism. We present the political doctrine of Hannah Arendt as an alternative to historicism. With the study of ancient politics, she reaffirms the emergence of politics from action, which as appearing and speech proves the plurality of humans. Two factors of political politics are inherent in the action between human beings - spontaneity and isonomy. While historicism, with the dichotomy between peace and war, between the center and the periphery, legitimates the war and the mobilization of human beings, the human capacity of spontaneity and isonomy institutionalizes the exceptional realm of politics in the form of a republican federation, to ensure the plurality of humans and finally the politics as appearing.