Die Erkrankung der Myokarditis ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits können klinisch inapparente Verläufe auftreten, die unbemerkt ausheilen und keinerlei Spätkomplikationen hervorrufen. Jedoch andererseits, und das ist die hauptsächliche Problematik, sind auch fulminante Formen der Myokarditis möglich, die innerhalb kürzester Zeit zu schwersten Herzinsuffizienzen mit Todesfolge oder dem plötzlichen Herztod führen können, und zwar völlig unabhängig in welcher Altersklasse. Um also die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und bei eventuellen drastisch progredienten Verläufen frühzeitig zu intervenieren, ist eine erfolgversprechende Diagnostik von großer Bedeutung. In den letzten Jahren wurde die kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie als ein weiteres diagnostisches Verfahren etabliert um möglicherweise die bis dato bestehende Unsicherheit in der Erkennung dieses Krankheitsbildes zu reduzieren. Diese Arbeit stellt eine retrospektive klinische Studie dar. Es wurden insgesamt 131 Patienten, 85 Männer und 46 Frauen, mit einer mittleren Altersverteilung von 44,99 Jahren in einem Zeitraum von Januar 2003 bis Dezember 2006 in die Untersuchung eingeschlossen. Im Rahmen der kardiovaskulären Magnetresonanztomographie erfolgten drei unterschiedliche Sequenzen um drei verschiedene Parameter zu erheben. Für das relative Enhancement (relative enhancement) erfolgte eine kontrastmittelverstärkte T1-gewichtete Spin-EchoSequenz, für den relativen Wassergehalt (edema ratio) wurde eine T2-gewichtete Triple-Inversion-Recovery-Sequenz ohne Kontrastmittelapplikation durchgeführt und für das late Enhancement (late enhancement) kam eine kontrastmittelverstärkte T1-gewichtete Inversion- Recovery-Gradient-Echo-Sequenz zum Einsatz. Die tabellarische Gegenüberstellung dieser Parameter und der klinischen Symptome sowie histologischer bzw. immunhistologischer Ergebnisse aus der Endomyokardbiopsie ist als Grundlage für die statistischen Berechnungen dieser Arbeit anzusehen. Diese statistische Auswertung bestand im Wesentlichen aus der Bestimmung von Sensitivität, Spezifität, positivem Vorhersagewert, negativem Vorhersagewert und der Genauigkeit der einzelnen MRT-Parameter, sowie deren Prüfung auf potentielle signifikante Korrelationen zur Erkrankung der Myokarditis mittels des Chi-Quadrat-Testes nach Pearson und der logistischen Regression. Neben diesen Methoden wurden für die dichotomen Ergebnisse auch Boxplots für die absoluten Zahlenwertergebnisse angefertigt.
Objective to evaluate the role of MRI in diagnosing acute myocarditis by correlation with immunohistological parameters. Methods A total of 131 patients (85 men, 46 women; mean age, 44.9 years) with suspected acute myocarditis were examined by MRI. The relative water content of the left ventricular myocardium as well as relative and late enhancement was correlated with the immunohistological results in biopsy specimens. Results Myocardial inflammation was confirmed by immunohistology in 82 of the 131 patients investigated and ruled out in 49 patients. The sensitivity, specificity and accuracy for diagnosing myocarditis in patients with immunohistologically proven disease were 48.8%, 73.8% and 57.3%, respectively, for relative enhancement, 58.3%, 57.1% and 57.9% for relative water content, and 30.6%, 88.1% and 49.6% for late enhancement. A combination of all three parameters had 39,3% sensitivity and 91,3% specificity and 62,7% accuracy. Relative enhancement and late enhancement significantly correlated with the presence of myocarditis but relative oedema did not. Conclusion Relative and late enhancement significantly correlate with the presence of myocarditis, while there is no significant correlation for relative oedema. Myocarditis cannot be reliably diagnosed using any of the three MRI parameters alone but combinations of parameters will improve specificity.