Die moderne Pränataldiagnostik ermöglicht bereits frühzeitig in der Schwangerschaft die Detektion fetaler Fehlbildungen und Chromosomenaberrationen. Die wichtigste Rolle spielt hierbei die Ultraschalldiagnostik, deren Qualität in den 90-er Jahren zunehmend verbessert wurde. Dadurch wurde es möglich, nicht nur gravierende Fehlbildungen und Fehlentwicklungen des Feten zu erkennen, sondern auch zahlreiche kleinere Auffälligkeiten, sogenannte Softmarker, sonographisch darzustellen. Eine Reihe dieser sonographischen Marker ist mit einem erhöhten Risiko für das Vorliegen von unbalanzierten Chromosomenveränderungen der betroffenen Feten assoziiert, sodass die verbesserte Ultraschalldiagnostik dazu führte, dass sich die Zahl der invasiven pränatalen Eingriffe zur weiteren Abklärung erhöhte. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden 3065 pränatale Untersuchungen nach Chorionzottenbiopsie im Studienzeitraum von Januar 1990 bis Juni 1997 ausgewertet. Die Untersuchungen wurden unter der Fragestellung nach Indikationen und Karyotypisierungsergebnissen betrachtet. Es zeigte sich ein deutlicher Anstieg der Gesamtfallzahlen im Verlauf des betrachteten Zeitintervalls, wobei den Ultraschallindikationen wachsende Bedeutung zukam. Diese Tendenz kann neben der Verbesserung der Qualität der Ultraschalldarstellungen auch mit der Sicherheit der invasiven Techniken der Pränataldiagnostik erklärt werden. Mit einer Aneuploidierate von 27% zeigte sich die erhöhte Nackentransparenz als wichtiger unspezifischer Marker für Chromosomenaberrationen. Vor allem die Trisomie 21 hatte einen großen Anteil an den pathologischen Befunden. Auch das isolierte Auftreten lieferte einen wichtigen Hinweis auf Aneuploidien. Ebenso häufig fanden sich pathologische Karyogramme bei der intrauterinen Wachstumsretardierung. Der Anteil von Aneuploidien lag bei den 48 karyotypisierten wachstumsretardierten Feten unserer Studie bei 27%. Trotz deutlichem Überwiegen der Fälle mit zusätzlichen sonographischen Auffälligkeiten konnte auch ein isolierter Befund mit pathologischem Karyogramm verzeichnet werden. Es waren sehr unterschiedliche Chromosomenaberrationen assoziiert, sodass die Bedeutung der Wachstumsretardierung als unspezifischer Marker unterstrichen werden konnte. Die in der Literatur beschriebene Assoziation zwischen dem zystischen Hygroma colli und dem Turner-Syndrom konnte durch unsere Ergebnisse nicht uneingeschränkt bestätigt werden. Eine Erklärung kann die Begriffsvermischung der Ultraschallindikationen Nackenödem/ Nackenfalte/ Nackentransparenz und Hygroma colli sein, die während des Untersuchungszeitraumes noch vorlag. In einem Gesamtkollektiv von 98 Feten mit Hygroma colli wurden zwar 5 Fälle mit 45, X0-Konstellation diagnostiziert, jedoch lag die Zahl der Trisomie 21-Fälle deutlich darüber. Auch die Trisomie 18 war mit einer Anzahl von 6 häufiger als das Turner-Syndrom. Wie auch beim Nackenödem spielte bereits ein isoliertes Auftreten eine wichtige Rolle in der Detektion von pathologischen Chromosomenbefunden. Von den Markern, die als Softmarker zu klassifizieren sind, lieferte die singuläre Umbilikalarterie als sonographischer Marker in Kombination mit weiteren Veränderungen einen wichtigen Hinweis auf Aneuploidien. So konnten auch in unserem Kollektiv von 34 Fällen 3 pathologische Befunde, jeweils in Verbindung mit weiteren Ultraschallauffälligkeiten, diagnostiziert werden. Die Bedeutung der Plexus- choroideus-Zyste als Marker für Trisomie 18 konnte hervorgehoben werden. Unter 22 Fällen mit dieser Veränderung fanden sich 3 pathologische Karyogramme, von denen 2 eine Trisomie 18 waren. Alle pathologischen Befunde lagen jedoch bei kombinierten Fehlbildungen vor. Eine isolierte Plexuszyste ohne Assoziation weiterer Auffälligkeiten spielt eine untergeordnete Rolle als Hinweis für eine Chromosomopathie. Der Befund Sandalenlücke wird eng mit dem Downsyndrom verbunden. Unter 9 Fällen mit dieser Ultraschallauffälligkeit fanden wir eine Chromosomenanomalie, bei der es sich um eine Trisomie 21 handelte. Weitere sonographische Veränderungen wurden beschrieben. Trotz der geringen Fallzahl verwundert es nicht, dass der einzige pathologische Befund eine Assoziation zwischen Sandalenlücke und Trisomie 21 stützt. Einen regelrechten boom erlebte die Ultraschallindikation white spot seit der Beschreibung eines Zusammenhanges zur Trisomie 21 im Jahr 1995. 29 Fälle mit dieser Indikation fanden sich in unserem Kollektiv. Es ergaben sich 2 pathologische Befunde, von denen einer eine Trisomie 21 war. Anhand der erzielten Ergebnisse der vorliegenden Arbeit konnte die Bedeutung der ausgewählten Ultraschallindikationen für die Detektion von Aneuploidien gezeigt werden. So bestätigen sich insbesondere das Nackenödem und die Wachstumsretardierung als wichtigste unspezifische Marker. Die sogenannten Softmarker Plexuszyste, white spot, singuläre Umbilikalarterie und Sandalenlücke müssen den Untersucher dazu veranlassen, einen detaillierten Fehlbildungsausschluss anderer Körperregionen oder Organe in einem DEGUM Stufe II- oder III-Zentrum bzw. einer Institution gleichen Qualitätsstandards vorzunehmen oder hierzu zu überweisen.
The modern prenatal diagnostics makes the detection possible for fetal malformations and chromosome aberrations already early in the pregnancy. The most importance is the ultrasound diagnostics, its quality into the years 90 he was improved increasingly. Through this it got being possible to detect malformations but also numerous smaller on-due dates, so-called soft markers, possibly, not only serious. A number of these ultrasonographically detectable markers is associated by unbalanced chromosome changes of the affected fetus so that the improved ultrasound diagnostics was the reason that the number of the invasive prenatal operations increased to the further clarification. In these study 3065 prenatal examinations were evaluated to chorionic villus sampling in the period of January 1990 until June 1997. The examinations were looked at under the question after indications and results of chromosomal examination. It showed itself a clear increase in the complete case numbers in the course of the time interval looked at in which the ultrasound indications were of growing significance. This trend can be explained to the prenatal diagnostics besides the improvement on the quality of the ultrasound presentations also with the safety of the invasive techniques. With an rate of aneuploidy of 27% the increased nuchal translucency thickness showed itself as an important non-specific marker for chromosome aberrations. Primarily the Trisomie 21 made a great contribution to the pathological results. The isolated appearance also provided an important reference to chromosomal abnormalities. Pathological chromosomal findings were just as frequently found at the intrauterine growth retardation. The share of chromosomal abnormalities amounted to the 48 cases with growth retardation of our study at 27%. Despite outweighing the cases with additional sonographic malformations an isolated result also could be recorded with pathological chromosomal finding. Very different chromosome aberrations were associated so that the meaning of the intrauterine growth retardation as a non-specific marker could be underlined. The association described in the literature between the cystic hygroma colli and the Turner syndrome could not be confirmed by our results absolutely. An explanation can be the concept intermixing of the ultrasound indications neck oedema/neck fold/neck transparency which there still was during the examination time period and hygroma colli. In a complete collective of 98 cases with a hygroma colli we found 5 cases with 45, X0 constellation diagnoses, the number of the Trisomie 21 cases, however, was considerably about this. The Trisomie 18 was also more frequent than the Turner syndrome with a number of 6. An isolated appearance already played an important role in the detection of pathological chromosome results like the neck oedema. Of the markers which have to be classified as a soft marker the single umbilical artery as an ultrasonographically detectable marker into combination with further changes provided an important reference to chromosomal abnormalities. So 3 pathological chromosomal results in our collective of 34 cases with single umbilical artery, in connection with further malformations, could be diagnosed. The significance of the plexus choroideus cyst as a marker for Trisomie 18 could be stressed. Among 22 cases with this change 3 pathological cases of which 2 were a Trisomie 18 were found. There existed all pathological results, however, in combination with other malformations. An isolated plexus cyst plays a subordinate role in detection of chromosomal defects. The ultrasonographically marker sandal gaps is associated with the Down syndrom. We found one chromosome anomaly (Trisomie 21) among 9 cases with sandal gap. Further ultrasonographically changes were described. Despite the low case number it does not astonish that the only pathological results support an association between sandal gap and Trisomie 21. A real boom experienced the ultrasound indication "white spot" since the description of a association to the Trisomie 21 in the year 1995th. 29 cases with this indication found in our collective. 2 pathological results of which one was a Trisomie 21 arose. With the achieved results of the study the significance of the selected ultrasound indications for the detection of chromosomal abnormalities could be shown. Particularly the neck oedema and the intrauterine growth retardation as most important non-specific markers are so confirmed. The so-called soft markers plexus cyst, white spot, single umbilical artery and sandal gap must arrange for the medical examiner DEGUM step II or III centre or an institution quality standard like carry out detailed malformation exclusion of other body regions or organs or refer to this.