Patienten mit einem ischämischen Schlaganfall oder einer TIA haben ein erhöhtes Risiko ein erneutes vaskuläres Ereignis zu erleiden. Eine pAVK ist ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für vaskuläre Folgeereignisse assoziiert. In den aktuellen Leitlinien für die Behandlung, Prävention und Rehabilitation des ischämischen Schlaganfalls wird eine pAVK jedoch nicht ausreichend berücksichtigt. Ziel der Studie war die Klärung der Frage, ob ein pathologischer ABI-Wert bei Patienten mit einem akuten ischämischen Schlaganfall oder einer TIA mit einem erhöhten Langzeitrisiko für einen erneuten Schlaganfall, Myokardinfarkt oder Tod vergesellschaftet ist. Bei dieser Studie handelte sich um eine prospektive Kohortenstudie. Gemessen wurde der ABI bei 204 Patienten mit ischämischem Schlaganfall und TIA. Die Patienten wurden im Mittel über 2,3 Jahre nachbeobachtet. Es zeigte sich, dass 1/3 der Patienten bei Einschluss in die Studie einen pathologischen ABI hatten. In der Gruppe der Patienten mit einem erniedrigten ABI konnte in der Nachbeobachtungszeit ein zweifach erhöhtes Risiko beobachtet werden, einen erneuten Schlaganfall, einen erneuten Myokardinfarkt oder den Tod (12,8 % vs 6,3 %; HR 2,0; 95% KI 1,1-3,9) zu erleiden. Die Ergebnisse dieser Studie weisen daraufhin, dass ein erniedrigter Knöchel-Arm-Index ein unabhängiger Prädiktor für ein erhöhtes kardiovaskuläres Langzeitrisiko sowie eine erhöhte Mortalität bei Patienten mit einem akuten Schlaganfall oder TIA ist. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass eine pAVK meist unterdiagnostiziert ist. Im Gegensatz zu der Normalbevölkerung ist die Prävalenz eines erniedrigten ABI in einer definierten Schlaganfallpopulation fast dreifach erhöht. Damit könnte eine regelhafte Messung des ABI im stationären sowie ambulanten Behandlungsverlauf dabei helfen, Hochrisikopatienten zu identifizieren, für die eine optimale Sekundärprävention zur Vermeidung weiterer vaskulärer Folgeereignisse in allen Gefäßprovinzen notwendig ist. Außerdem kann die Messung des ABI dazu genutzt werden, Risikoerziehung und Risikowahrnehmungen zu erleichtern. Dadurch könnte ein Umdenken erzielt werden, welches sich beispielsweise in einer vermehrten Teilnahme an Raucher- entwöhnungsprogrammen und/oder verbesserter Medikamentencompliance zeigen könnte. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie sprechen dafür, die Messung des ABI als Routineuntersuchung in die Diagnostik von Patienten mit akuten ischämischen Schlaganfall oder einer TIA aufzunehmen. Weiterführende Studien sind notwendig um zu untersuchen, ob Schlaganfallpatienten von einem generellen Screening auf eine pAVK und einer damit verbundenen intensivierten Sekundärprävention auch klinisch profitieren.
BACKGROUND AND PURPOSE: A low ankle-brachial blood pressure index (ABI) is an established risk marker for cardiovascular disease and mortality in the general population, but little is known about its prognostic value in individuals with acute ischemic stroke or transient ischemic attack (TIA). METHODS: An inception cohort of 204 patients with acute ischemic stroke or TIA was followed up for a mean of 2.3 years. At baseline, patients underwent ABI measurement and were assessed for risk factors, cardiovascular comorbidities, and cervical or intracranial artery stenosis. The association between low ABI (≤0.9) and the risk of the composite outcome of stroke, myocardial infarction, or death was examined by Kaplan-Meier and Cox regression analyses. RESULTS: A low ABI was found in 63 patients (31%) and was associated with older age, current smoking, hypertension, peripheral arterial disease, and cervical or intracranial stenosis. During a total of 453.0 person-years of follow-up, 37 patients experienced outcome events (8.2% per person-year), with a higher outcome rate per person-year in patients with low ABI (12.8% vs 6.3%, P=0.03). In survival analysis adjusted for age and stroke etiology, patients with a low ABI had a 2 times higher risk of stroke, myocardial infarction, or death than those with a normal ABI (hazard ratio=2.2; 95% CI, 1.1 to 4.5). Additional adjustment for risk factors and cardiovascular comorbidities did not attenuate the association. CONCLUSIONS: A low ABI independently predicted subsequent cardiovascular risk and mortality in patients with acute stroke or TIA. ABI measurement may help to identify high-risk patients for targeted secondary stroke prevention.