In der vorliegenden Arbeit wurde anhand klinischer und radiologischer Methoden das Operationsergebnis nach arthroskopisch assistiertem Ersatz des hinteren Kreuzbandes (HKB) untersucht. Ziel war es herauszustellen, in welchem Ausmaß sich die dorsale Subluxation des Tibiakopfes durch eine Kreuzbandersatzplastik reduzieren lässt, ob der gewonnene Stabilitätszuwachs im postoperativen Verlauf konstant ist und welchen Einfluss das Transplantatmaterial (autogen oder allogen) auf das Operationsergebnis hat. 120 Patienten wurden präoperativ und postoperativ nach 3, 6, 12 und 24 Monaten untersucht und die Ergebnisse nach IKDC-Vorgaben dokumentiert. Durch gehaltene Aufnahmen in 90° Knieflexion wurde zu jedem Untersuchungszeitpunkt die hintere Schublade radiologisch quantifiziert. Die Patienten wurden in identischer Operationstechnik versorgt (Rekonstruktion des antero-lateralen Bündels in tibialer Tunneltechnik und femoraler inside-out-Technik, Fixierung auf Gelenkniveau mit Interferenzschrauben). In 80 Fällen erfolgte der HKB-Ersatz in Kombination mit einer posterolateralen Stabilisierung, in 21 Fällen die komplexe Rekonstruktion von HKB, vorderem Kreuzband (VKB) und posterolateralen Strukturen, bei 8 Patienten wurden HKB und VKB ersetzt und 11 Patienten erhielten eine isolierte Rekonstruktion des HKB. Das Durchschnittsalter betrug 29,5 Jahre (15-60 Jahre). Als häufigste spezifische Verletzungsursache sind Traumata beim Motorradfahren (27 %) und beim Fußballspielen (10 %) zu nennen. Bei 29 Patienten wurden Allografts als Transplantate verwendet. Die Untersuchungsergebnisse wurden denen eines Vergleichskollektivs mit autogenen Transplantaten in einer matched group-Analyse gegenübergestellt. In der Autograftgruppe lag postoperativ eine größere Reduktion der hinteren Schublade und Seit-zu-Seit-Differenz als in der Allograftgruppe vor. In der Autograftgruppe wurden postoperativ bessere IKDC-Scores erreicht als in der Allograftgruppe. Unsere Untersuchungen und die in dieser Arbeit vorgestellten Studien zeigen, dass bei Knieverletzungen mit grober Instabilität bei Beteiligung des HKB durch die gegenwärtigen Operationstechniken selten die Wiederherstellung einer normalen Kniefunktion gelingt. Durch den HKB-Ersatz ist eine Reduzierung der hinteren Schublade um 50 % realistisch. In den ersten zwei Jahren postoperativ ist eine radiologisch nachweisbare, von den Patienten meist unbemerkte Wiederzunahme der hinteren Schublade zu erwarten. Autogene Transplantate sind allogenen Transplantaten vorzuziehen.
Knee stability after arthroscopically assisted posterior cruciate ligament (PCL) reconstruction was analysed. Clinical examination and stress radiography results were used to evaluate the reduction of posterior displacement and to find out whether there is a difference in outcome using autografts or allografts for reconstruction of the PCL. A data base of 120 PCL reconstructions was analysed. Prior to surgery and 3, 6, 12, and 24 months after surgery patients were evaluated using the International Knee Documentation Committee (IKDC) form. Posterior laxity was determined using conventional stress x-rays in 90° of knee flexion. PCL reconstruction was performed using identical surgical techniques in all patients (reconstruction of the anterolateral bundle, tibial tunnel technique, femoral single incision technique, biodegradable interference screw fixation). In 80 cases additional posterolateral stabilisation was necessary. In 21 cases posterolateral stabilisation and anterior cruciate ligament (ACL) reconstruction was performed in addition to PCL reconstruction. Combined ACL and PCL reconstruction was performed in 8, isolated PCL reconstruction was performed in 11 cases. Mean age was 29,5 years. Most common specific mechanism of PCL injury were motorbike (27%) and soccer (10%) accidents. In the study group a reduction of the posterior displacement of 42% was received at 24 months follow-up. 29 patients received fresh frozen allografts for PCL reconstruction. For each allograft patient a matching autograft patient was selected from the control pool. Reduction of the posterior displacement was higher in the autograft group (52% compared to 36% in the allograft group). IKDC results were better in the autograft group. Normal knee function can rarely be restored after reconstruction of the PCL. A reduction of the posterior displacement of 50% is realistic. Autograft tissue should be primary graft choice for PCL reconstruction.