Auf einem Schweinehaltungsbetrieb mit geschlossenem System (Ferkelerzeugung und Mast) wurde die Salmonella-Prävalenz über die gesamte Dauer eines Mastdurchganges zeitlich und lokal geschichtet untersucht. Die Beprobungen erfolgten von November 2009 bis April 2010 und waren so ausgewählt, dass sich der Zeitraum am Mastdurchgang einer Masteinheit orientierte. Der Betrieb wurde in 14-tägigen Intervallen beprobt. Die Proben stammten aus den Stallgebäuden, von Gerätschaften, vom Gelände außerhalb der Stallungen und von tierbetreuenden Personen. In der zweiten Hälfte des Beprobungszeitraumes wurden zusätzlich die Nll. jejunales von sechs zur Schlachtung gehenden Gruppen von Mastschweinen (Schlachtgruppen) untersucht. Die Proben wurden durch Ausstallungsdaten und Liefertermine des Schlachtbetriebes den Masteinheiten zugeordnet. Verdächtige Subkulturen wurden nach Isolierung und Reinkultivierung als Salmonella identifiziert und weitergehend serotypisiert. Die Verknüpfung der Untersuchungsergebnisse mit den Stallbuchdaten ermöglichte bei drei Mastgruppen die Erstellung von Salmonella-Prävalenzprofilen über die Phasen Vormast, Mast und Schlachtung. Die Salmonella-Prävalenz auf dem Betrieb betrug während des Beprobungszeitraumes im Durchschnitt 10 % und variierte bei den Beprobungen zwischen 5,3 % und 21,2 %. Es wurde ausschließlich S. Typhimurium in den monophasischen Varianten 4,5,12:i:-, 4,12:i:- und den biphasischen Varianten 4,5,12:i:1,2 und 4,12:i:1,2 nachgewiesen. Während die monophasischen Varianten über den gesamten Beprobungszeitraum auftraten, kamen die biphasischen Varianten ab der zweiten Hälfte der Untersuchungen hinzu. Die Anteile der einzelnen Varianten an den positiven Proben variierten zwischen den Beprobungen. Auch innerhalb der Produktionsbereiche und den Tiergruppen waren die Salmonella-Nachweise und die auftretenden Varianten nicht konstant. Außerhalb der Stallungen traten bei 4 % der Proben Salmonellen auf. Im Sauenbereich wurden im gesamten Beprobungszeitraum keine Salmonellen nachgewiesen, im Abferkelbereich waren 1,7 % der Proben Salmonella-positiv. Der Schwerpunkt lag mit insgesamt 29,7 % positiver Proben im Vormastbereich. Im Mastbereich betrug die Prävalenz insgesamt 15,8%. Die untersuchten Humanproben waren durchgehend negativ. Bei den Lymphknoten-Proben der sechs untersuchten Schlachtgruppen betrug der Anteil positiver Proben zwischen 5,9 % und 43,8 %, insgesamt waren 26,3 % aller Lymphknotenproben Salmonella-positiv. Die auftretenden Varianten von S. Typhimurium und die Anteile variierten auch hier. Die drei der über den gesamten Verlauf der Vormast- und Mastphase beobachteten Mastgruppen zeigten unterschiedliche Variantenspektren. Bei den Lymphknoten- Untersuchungen konnte bei zwei der Mastgruppen eine S. Typhimurium-Variante in den Lymphknoten nachgewiesen werden, die bei den Untersuchungen der Tierumgebung (Vormast- und Mastabteilung) dieser Mastgruppen nicht aufgetreten war. Der Nachweis von Salmonellen außerhalb der Stallungen weist auf eine allgemeine Präsenz des Agens auf dem Betrieb hin. Trotz einer im Vergleich zur Vormast niedrigeren Salmonellen-Belastung im Mastbereich zeigen die Lymphknoten-Ergebnisse, dass ein großer Teil der Tiere im Mastbereich weiterhin Träger von Salmonellen war. Es wird deutlich, dass jederzeit ein Neueintrag erfolgen kann und deshalb jede Umstallung ein potentielles Risiko für die Übertragung ist. Es wird gefolgert: ● Die Salmonellen-Belastung auf dem Betrieb und deren Veränderung über die Zeit zeigt, dass es bei geringer Probenzahl und einmaliger/geringer Beprobung zu einer falschen Einschätzung der Salmonella-Prävalenz kommen kann. ● Eine Aussage über die Salmonellen-Belastung eines Betriebes durch Untersuchungen von zeitlich einmaligen Stichproben oder von einzelnen Schlachtgruppen alleine, kann nicht getroffen werden.
On a farrow-to-finish pig farm, Salmonella prevalence was monitored depending on time and site aiming to overview of a complete fattening period. Sampling was conducted from November 2009 to April 2010 at intervals of 14 days and included stables, the environment, farm equipment as well as the staff in charge of the animals. During the second part of the sampling period, Nll. jejunales from six shipments of finisher pigs were investigated. Using the records, the animals were associated to the fattening units. Suspicious subcultures were isolated and serotyped. In the end, prevalence profiles along pre-fattening and finishing period as well as carcasses from three fattening units were available. The Salmonella prevalence varied between 5.3 % and 21.2 %, with an average of 10.0 %. Only the monophasic variants of Salmonella Typhimurium with the antigenic structure 4,5,12:i:- and 4,12:i:- as well as the biphasic variants of Salmonella Typhimurium with the antigenic structure 4,5,12:i:1,2 and 4,12:i:1,2 were found. While the monophasic variances were obtained along the entire sampling period, the biphasic variants emerged in the second half of the sampling period, with different percentage at every sampling occasion. 4.0 % of the samples taken from the environment were Salmonella positiv. Within the sow area no sample was Salmonella positiv during the entire sampling period. 1.7 % of the samples taken in the farrowing area contained Salmonella, the highest proportion of positive samples was found in samples from the pre-fattening area (29.7 %). In the fattening area, a prevalence of 15.8 % was obtained. Samples taken from the farm staff were Salmonella negativ. Of the six shipments sent to slaughter, 5.9 % to 43.8 % of the lymph nodes were Salmonella positive, on average, 26.3 % were positive. Parallel with the other samples, the serotypes were different. A broad spectrum of variants was found in the three units which were monitored during prefattening and fattening. Lymph node examinations of two fattening units revealed a variant of Salmonella Typhimurium which had not been found in those units previously. A general prevalence of Salmonella on this farm was obtained. When compared to the prefattening period, lymph node examinations revealed a large percentage of fattening pigs as Salmonella carriers. There is a constant risk of a Salmonella reentry. Therefore, every regrouping poses a risk of potential transfer. In conclusion: ● A low sampling frequency and a few number of samples taken, may lead to a false estimation of Salmonella prevalence. ● Microbiological investigations of randomly collected samples at one sampling occasion or of samples taken from single fattening units do not allow a general conclusion concerning the Salmonella load of all fattening pigs.