Zielstellung: Die intraoperative Bildgebung und Darstellung von Blutgefäßen und Tumorgewebe ist wichtig für ein gewebesparendes und tumorgerechtes Operieren. Minimal invasive Verfahren erlauben lediglich eine zweidimensionale Darstellung des Operationssitus und ermöglichen nur eine begrenzte taktile Rückkopplung. Sie würden potentiell von einer dreidimensionalen Bildgebung profitieren, welche Nachteile der Bildschirmvisualisierung kompensieren könnte. Ziel dieser Studie war die Evaluation von Echtzeitbildgebung in einem offenen 1,0 Tesla Hochfeld MRT als Alternative zum laparoskopischen Ultraschall. Um minimal invasive Chirurgie im Hochfeld MRT zu ermöglichen entwickelten und testeten wir eine aus einer HD-Kamera und einem nicht ferromagnetischen Laparoskop bestehende Endoskopieeinheit. Für eine intraoperative Visualisierung im MRT ist eine artefaktfreie Darstellung mit hoher Bildqualität und kurze Bilderfassungszeit erforderlich. Besonderes Augenmerk wurde in der Studie auf die Darstellung von Lebergefäßen und die Artefaktbildung durch das neu entwickelte Endoskopie-Equippment gelegt. Zunächst wurden Phantomversuche und Kadaverversuche durchgeführt. Die Ergebnisse aus diesen Versuchen wurden ausgewertet und dienten als Grundlage zur Leberteilresektion an zwei lebenden Hausschweinen unter gleichzeitiger MRT Bildgebung. Material und Methoden: Die Eingriffe wurden in einem offenen 1,0 Tesla MRT (Philips Panorama) durchgeführt. Zunächst wurden in Phantom- und Kadaverversuchen sowie durch Untersuchung von Probanden die Endoskopieeinheit und das Laparoskopieinstrumentarium getestet und anschließend geeignete MRT- Sequenzen evaluiert. Zur Prüfung des Modells wurde anschließend bei zwei lebenden Hausschweinen eine laparoskopische Leberteilresektion durchgeführt. Für den Eingriff wurden herkömmliche nicht ferromagnetische 10mm Trokare verwendet, zusätzlich wurde ein MRT tauglicher Gel-Handport implantiert. Zur Gewebedissektion wurde ein 1064 Nd:YAG Laser verwendet. Klinische Parameter und die intraoperativen MRT Bilder wurden dokumentiert und analysiert. Ergebnisse: Beide Versuchstiere überlebten den Akutversuch. Die Operationszeit betrug 126 und 145 min mit einer Dissektionszeit von 11 und 15 min. Der Blutverlust der Lebendversuche betrug 250 und 170ml bei einem Resektatgewicht von 177 und 138g. Die Darstellung im MRT war mit einer dynamischen T2W FSE – Sequenz in Echtzeit (1,5 Bilder/s) möglich, dabei waren sowohl große als auch kleine intrahepatische Blutgefäße gut abgrenzbar. Die neu entwickelte Endoskopieeinheit und die übrigen Laparoskopieinstrumente erzeugten nur geringe Artefakte bei vertretbaren Interferenzen auf dem MRT Bild. Die Laserfaser wurde mit einem kontrastierenden Marker versehen und konnte in der Resektionsebene und benachbarten Blutgefäßen dargestellt werden. Schlussfolgerung: Minimal invasive Eingriffe an der Leber sind in einem offenen Hochfeld MRT durchführbar. Die verwendeten neuartigen Instrumente waren sicher und mit ausreichend wenig Artefakten und Interferenzen einsetzbar. Die Leberteilresektion im Schweinemodell war möglich bei jedoch stark eingeschränkter Ergonomie. Durch die zusätzliche MRT Bildgebung während der Intervention konnte die räumliche Orientierung des Chirurgen verbessert werden.
Intraoperative visualisation of liver vessels and tumor margins becomes more important during liver surgery. Aim of this study was to develop and test a MR compatible endoscopy unit. For intraoperativ visualization we tested four different MR sequences (bSSFP, T1wGRE, T2wGRE, T2wFSE). Initialy we gained first experiences by a phantom model and porcine cadavers. Laparoscopic resection of the left lateral lobe of the porcine liver with an 1064 nm Nd:Yag Laser was testet in an open 1.0 Tesla MRI unit. Laparoscopic and MR images were displayed on two monitors. After insertion of conventional ports and a MR compatible handport the resection of the left lateral liver lobe was performed in two living house pigs. After the operation they were immediately sacrificed. Clinical outcomes and intraoperative MR images were documented and analyzed. The dissection time ranged from 9 to 15 minutes by total intervention time of 126 and 145 minutes. Both animals survived the intervention. The specimen weight was 147g and 177g. A dynamic T2w fast spinecho sequence allowed real time imaging with a good delineation of major and small hepatic vessels. The endoscopic unit and the newly developed camera system caused only minor artifacts and interferences of the MR image. The orientation of the surgeon during the intervention was supported through the additional image information. Present disadvantages are the limited working space and the time consumed by generating the MR images. The results show that MR guided laparoscopic liver resections are feasible. Additional Information by MR imaging may help the surgeon to increase the safety in a minimal invasive liver resection.