Individually available cognitive-mechanic competencies decrease across adulthood. One possible strategy to compensate for these developmental losses in cognitive skills is to collaborate with others (e.g., Bäckman & Dixon, 1992). However, interacting with others is resource-intensive in itself (e.g., Pickering & Garrod, 2004). This constraint to collaborative cognition can limit its usefulness, especially in late adulthood. In this dissertation, I therefore asked how collaborative cognition may be facilitated in old age. Focusing on communication as an important collaborative everyday-life task, I investigated two possible facilitating factors. First, interactive expertise among familiar partners can facilitate collaboration because it is informed by past experiences with the partner (Dixon, 1999). Second, familiar partners can use a special form of interactive expertise by using their shared knowledge (dyadic common ground) to save resources (Clark & Marshall, 1981). Both facilitating factors may be especially beneficial for older adults, but empirical evidence on this suggestion is scarce and diverse. I developed a dyadic communication paradigm based on the game Taboo© to investigate these propositions. The task was to explain a target word to an interaction partner, using as few cue words as possible. 76 younger adults (20–33 years) and 80 older adults (63–79 years) carried out the task (a) with their spouses and (b) with an unfamiliar cross-sex partner of the same age group. The number of cue words needed until the partner guessed the target was determined by independent, trained coders and served as collaborative performance outcome. Each cue was also coded regarding the use of dyadic common ground. Multilevel modeling analyses revealed that spouses outperformed unfamiliar partners. This effect was comparable for both age groups. Follow-up analyses provided indirect evidence for age-differential benefits from interactive expertise: The effect of partners’ familiarity on performance was larger in persons with lower cognitive-mechanic skills. Follow-up analyses also showed that the familiarity effect was moderated by variables reflecting the amount of spouses’ interactive practice. Cueing the spouse with dyadic common ground was associated with better performance only in older, but not in younger couples. Follow-up analyses indicated that using dyadic common ground also improved younger adults’ performance when they explained more difficult targets. In sum, this dissertation provides evidence that both interactive expertise and dyadic common ground (a) can enhance collaborative cognition in younger and older adults and (b) may imply particular benefits to older adults. These results support the idea that using interactive expertise with a familiar partner can help to positively shift the cost–benefit ratio of collaborative cognition – especially in old age.
Individuell verfügbare kognitiv-mechanische Fähigkeiten nehmen im Laufe des Erwachsenenalters ab. Die Zusammenarbeit mit anderen Personen (kooperative Kognition; z.B. Bäckman & Dixon, 1992) bietet eine Möglichkeit zur Kompensation solcher Verluste. Allerdings erfordern Interaktionen ihrerseits kognitive Ressourcen (z.B. Pickering & Garrod, 2004). Solche Kosten können die Nützlichkeit der Zusammenarbeit mindern, besonders im höheren Erwachsenenalter. Von zentralem Interesse für diese Dissertation war daher, wie kooperative Kognition im höheren Erwachsenenalter erleichtert werden kann. Die Dissertation fokussierte auf Kommunikation als wichtige kooperative Aufgabe im Alltagsleben und untersuchte zwei mögliche Faktoren, welche diese Aufgabe erleichtern können. Erstens kann interaktives Erfahrungswissen zwischen bekannten Personen (interaktive Expertise; Dixon, 1999) die Zusammenarbeit vereinfachen, weil die Partner auf vergangenen Interaktionen aufbauen können. Zweitens können bekannte Interaktionspartner von einer speziellen Form der interaktiven Expertise in der Form von dyadisch geteiltem Wissen profitieren (Clark & Marshall, 1981). Beide Vorteile könnten besonders für ältere Erwachsene nützlich sein, jedoch sind entsprechende empirische Belege kaum verfügbar und divergent. Für die empirische Untersuchung wurde ein dyadisches Kommunikationsparadigma auf der Grundlage des Gesellschaftsspiels Tabu© entwickelt. Die Aufgabe war, einem Interaktionspartner einen Zielbegriff zu erklären und dabei möglichst wenige Hinweiswörter zu verwenden. 76 jüngere Erwachsene (20–33 Jahre) und 80 ältere Erwachsene (63–79 Jahre) bearbeiteten die Aufgabe (a) mit ihrem Ehepartner und (b) mit einer unbekannten gegengeschlechtlichen Person der eigenen Altersgruppe. Die Anzahl der Hinweiswörter bis zur richtigen Lösung durch den Partner diente als Indikator für die Güte der Zusammenarbeit und wurde durch unabhängige, trainierte Kodiererinnen ermittelt. Jeder Hinweis wurde zudem in Hinblick auf die Nutzung dyadisch geteilten Wissens kodiert. Mehrebenenmodelle zeigten, dass Paare eine bessere Leistung als unbekannte Dyaden zeigten. Dieser Effekt der Bekanntheit der Partner auf die Leistung war für beide Altersgruppen vergleichbar stark. In Folgeanalysen zeigte sich indirekte Evidenz für einen altersdifferentiellen Leistungsvorteil bei der Zusammenarbeit mit dem bekannten Partner: Personen mit geringeren kognitiv-mechanischen Fähigkeiten profitierten in besonderem Maße von der Arbeit mit dem Ehepartner (im Vergleich zur Zusammenarbeit mit dem unbekannten Partner). Weitere Folgeanalysen belegten ferner, dass der Leistungsvorteil der Ehepartner (im Vergleich zu unbekannten Partnern) von Variablen moderiert wurde, welche das Ausmaß der interaktiven Erfahrung der Ehepartner abbilden. Die Nutzung dyadisch geteilten Wissens bei der Arbeit mit dem Ehepartner war für ältere Erwachsene, nicht jedoch für jüngere Erwachsene, mit besserer Leistung assoziiert. In Folgeanalysen zeigte sich, dass die Nutzung dyadisch geteilten Wissens bei jüngeren Erwachsenen nur dann mit besserer Leistung zusammenhing, wenn die Teilnehmer schwierige Wörter erklärten. Zusammenfassend belegte diese Dissertation, dass sowohl interaktive Expertise als auch dyadisch geteiltes Wissen (a) die Zusammenarbeit jüngerer und älterer Erwachsener an einer kognitiven Aufgabe verbessern kann und (b) besonders für ältere Erwachsene nützlich sein könnten. Diese Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass die erfahrungsbasiertes Wissen über die Zusammenarbeit mit einem bekannten Partner die Kosten-Nutzen-Bilanz von Kooperationen verbessern können – besonders im höheren Erwachsenenalter.