Die vorliegende Analyse befasst sich mit dem Einfluss von Makronährstoffen auf den Glukosestoffwechsel bei Übergewichtigen und Adipösen. Mit der nationalen Prävalenzprogression von Übergewicht und Adipositas geht auch eine gleichzeitige Zunahme der neu auftretenden Diabetes mellitus Typ II (D.m.-II) Diagnosen einher. Auch wenn der D.m.-II mittlerweile zunehmend bei jüngeren Menschen auftritt, so ist stets noch primär die ältere Bevölkerung davon betroffen. Da die Mehrzahl der Diabetiker an Übergewicht leidet, jedoch nicht jeder Übergewichtige einen D.m.-II entwickelt, muss es neben dem Übergewicht noch weitere Risikofaktoren geben, die die Entstehung einer Glukosestoffwechselstörung beeinflussen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit neun verschiedenen Makronährstoffen und ihrem Einfluss auf den Glukosestoffwechsel bei vorliegendem Übergewicht/Adipositas. Zur Klärung der Fragestellung wurden 372 Probanden im Alter von 61 bis 84 Jahren aus der Berliner Bevölkerung im Rahmen von BASE-II untersucht. Die Einteilung der Gruppen erfolgte anhand des BMI und des Bauchumfanges, welche durch anthropometrische Messungen erhoben wurden. Der Glukosestoffwechsel wurde mit Hilfe einer Nüchtern-BZ-Bestimmung und einem oGTT evaluiert und nach WHO- Kriterien klassifiziert. Die tägliche Aufnahme der Makronährstoffe wurde mit Hilfe des EPIC-Fragebogens ermittelt und durch das DIfE-Potsdam in mg/kg KG/d umgewandelt und der BASE-II-Analyse für die Rechnungen zur Verfügung gestellt. In den Prävalenzerhebungen wurde die erwartete hohe Prävalenz des Übergewichts bestätigt. Die Prävalenz der Glukosestoffwechselstörungen lag hingegen im Vergleich zu anderen Studien höher. Die durchgeführte Analyse im Rahmen von BASE-II ergab, dass bei Frauen eine höhere Prävalenz des D.m.-II vorlag als bei Männern. Dieses Ergebnis in Bezug auf das Geschlechterverhältnis stimmt mit internationalen Studien überein. In den durchgeführten Korrelationsanalysen konnte ein positiver Zusammenhang zwischen HbA1c und BMI nachgewiesen werden, was sich mit den Ergebnissen anderer Studien deckt. Der vermeintliche Zusammenhang bei Männern von bestimmten Makronährstoffen und HbA1c konnte mit Hilfe einer multiplen schrittweisen Regressionsanalyse bei Vorhandensein von Übergewicht nicht bestätigt werden, da das Übergewicht einen so starken Einfluss als Risikofaktor auf den Glukosestoffwechsel ausübt, dass der Einfluss von einzelnen Makronährstoffen nicht bestätigt werden kann. Für die Frauen der BASE-II Kohorte wurde die Hypothese im Rahmen dieser Arbeit abermals abgelehnt. Es gilt zu beachten, dass zahlreiche Studien einen Einfluss verschiedener Makronährstoffe auf den Glukosestoffwechsel nachweisen konnten, diese jedoch das Übergewicht, welches einen Hauptrisikofaktor darstellt, außer Acht ließen. Die zentrale Erkenntnis dieser Arbeit ist, dass bei bereits vorliegendem Übergewicht/Adipositas die Makronährstoffaufnahme keinen signifikanten Einfluss mehr auf den Blutzuckerstoffwechsel ausübt, da das Regressionsgewicht des Übergewichts die Makronährstoffaufnahme annihiliert.
This analysis deals with the influence of macronutrients on glucose metabolism in obese and adipose individuals. With the progression of national prevalence of overweight and obesity comes also a concomitant increase in the number of D.m.-II diagnoses. There are more and more young people affected by D.m.-II but the elderly are still the biggest group that is suffering from D.m.-II. Since the majority of diabetics is suffering from overweight but not every obese person ends up with a D.m.-II, there must be other risk factors affecting glucose metabolism in addition to obesity and overweight. This study analyses nine different macronutrients and their influence on glucose metabolism in obese and adipose elderly people. To find an answer to this question there were 372 subjects aged 61-84 years from the Berlin population examined in the context of BASE-II. The division into groups was based on the parameters of BMI and waist circumference, which were taken from an anthropometric measurement. The glucose metabolism was evaluated by a fasting blood glucose determination and an OGTT and classified according to WHO criteria. The daily intake of macronutrients was determined using the EPIC- questionnaire and was converted by the DIfE Potsdam in mg/kg bw/d. Similar to other prevalence surveys, the expected high prevalence of overweight was confirmed by BASE-II. The prevalence of glucose metabolism disorders however was higher compared to other studies. This analysis within BASE-II revealed that women have a higher prevalence of D.m.-II than men. This result in terms of the sex ratio is consistent with other international studies. In the performed correlation analysis a positive correlation between HbA1c and BMI could be detected, which is consistent with the results of other studies. The supposed coherence in men of certain macronutrients and HbA1c could not be confirmed using a multiple stepwise regression analysis in the presence of obesity, since the preponderance has such a strong influence as a risk factor on glucose metabolism, that the influence of individual macronutrients cannot be confirmed. For the women of the BASE-II cohort the hypothesis was rejected in this work. It should be noted that numerous studies have demonstrated an influence of different macronutrients on glucose metabolism. This however, the overweight which is a major risk factor, was ignored. The central finding of this study is that, when overweight/obesity is already present, the macronutrient-intake does not exert significant influence over the blood sugar metabolism, as the regressionfactor of overweight annihilates the macronutrient intake.