In der vorliegenden Arbeit werden Ergebnisse aus der Evaluation der zweiten Phase des Bundesmodellprogramms "Mädchen in der Jugendhilfe", das von 1997-2001 durchgeführt wurde, vorgestellt und im Anschluss im Blick auf die neue geschlechterpolitische Strategie Gender Mainstreaming, die auch in der Kinder- und Jugendhilfe zum zentralen Leitprinzip avanciert ist, analysiert. Im ersten Teil wird nach einer Skizzierung der Aufgaben und Zielsetzung des Modellprogramms die Analyse der Programmevaluation an Hand der drei Arten, bzw. Stufen der Evaluationsforschung vorgenommen. Entsprechend den drei Stadien der Programmevaluation wird im Blick auf die zweite Phase des Bundesmodellprogramms "Mädchen in der Jugendhilfe" die Programmentwicklung, die Programmumsetzung und die Programmwirkung analysiert. Da die Evaluation im wesentlichen formativ ausgerichtet war, wird bei der Analyse ein besonderes Gewicht auf das Stadium der Programmumsetzung gelegt. In diesem Zusammenhang werden gleichzeitig die eingesetzten Methoden der Evaluierung vorgestellt und es wird die Auswertungsstruktur des Evaluationsverfahren skizziert. Im zweiten Teil werden die Ergebnisse der Evaluation dargestellt, die durch verschiedene Datenebenen abgesichert wurde. Zunächst werden die Ergebnisse der quantitativen Erhebung vorgestellt und in einem weiteren Schritt die Resultate der qualitativen Erhebung präsentiert. Da aufgrund der formativen Ausrichtung dieser Evaluation die Anwendung qualitative Verfahren im Mittelpunkt stand, liegt auch der Schwerpunkt der Darstellung der Ergebnisse der Evaluation auf der Präsentation der Resultate aus den qualitativen Erhebungen. Im dritten Teil werden auf der Grundlage der Erkenntnisse, die im Rahmen dieser Programmphase im Blick auf das Handlungsfeld der Mädchenarbeit bzw. der geschlechtsbezogenen Jugendarbeit gewonnen werden konnten, die Perspektiven geschlechtsbezogener Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe skizziert. Da mit der zweiten Phase des Bundesmodellprogramms �Mädchen in der Jugendhilfe� kein neues Untersuchungsfeld betreten wurde, wird in diesem Teil aus einem übergreifenden Blickwinkel eine Standortbestimmung des Handlungsfeldes Mädchenarbeit bzw. der geschlechtsbezogenen Jugendarbeit vorgenommen und auf dieser Grundlage sich den Perspektiven einer geschlechtsbezogenen Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe zugewandt. Da auch die (zukünftige) Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe ganz wesentlich durch die Implementierung der neuen geschlechterpolitischen Strategie Gender Mainstreaming bestimmt wird und deren Umsetzung insgesamt paradigmatische Konsequenzen für die Handlungsfelder der Kinder- und Jugendhilfe hat, werden die Perspektiven der geschlechtsbezogenen Arbeit vor allem vor diesem Hintergrund ausgeleuchtet.
This work presents the evaluation results from the second phase of the national model scheme "Girls in Juvenile Welfare" (Mädchen in der Jugendhilfe), which ran from 1997-2001. These results are then analysed in view of the new gender mainstreaming policies that have also become a central principle in child and youth welfare. In the first part, a basic outline of the tasks and aims of the model scheme is followed by an analysis of the scheme evaluation using the three types or stages of evaluation research. With regard to the "Girls in Juvenile Welfare" scheme, the development, implementation and effects of the scheme are analysed in relation to the three stages of the scheme evaluation. As the evaluation was essentially formative, the analysis focuses in particular on the scheme implementation phase. In this context, the evaluation methods used are also presented and the structure of the evaluation process outlined. The second part presents the results from the evaluation, which were secured with different data levels. Firstly, the results from the quantitative survey are given and, in a further step, the results from the qualitative survey. The use of qualitative processes was central due to the formative direction of this evaluation. Therefore emphasis has been put on the results from the qualitative surveys. In the third part, the prospects of gender-related work in child or youth welfare are outlined on the basis of the findings made during this phase of the scheme with regard to the field of action of the work with girls or gender-related youth work. Since a new area of investigation was not opened up in the second phase of the �Girls in Juvenile Welfare� scheme, this part defines the work with girls or gender-related youth work field of action and, on this basis, looks at the prospects of gender-related work in child and youth welfare. Work in child and youth welfare (in the future) will also essentially be defined by the implementation of new gender mainstreaming policies and their application will have overall paradigmatic consequences for the field of child and youth welfare. The prospects of gender-related work have therefore been mainly indicated against this background.