Hintergrund und Studienziel Nicht nur die einwandfreie Aufbereitung von flexiblen Endoskopen ist wichtig, sondern auch die beweisende Überprüfung des Aufbereitungserfolgs. Nur so kann das Risiko vermeidbarer nosokomialer Infektionen durch nicht ausreichend aufbereitete flexible Endoskope deutlich reduziert werden. Durch die vorliegende Arbeit sollte untersucht werden, ob sich durch den Einsatz von Schnelltestverfahren die mikrobiologische Untersuchungsfrequenz sinnvoll und kostenarm erhöhen läßt. Material und Methode Insgesamt 18 verschiedene Schnelltests wurden hinsichtlich ihrer Bestimmungsleistung in Relation zu laborüblichen Fertignährmedien (TSA und Endo- Agar) untersucht. Um die Bestimmungsleistung an KBE von Schnelltests im Vergleich zu Fertignährmedien beurteilen zu können, wurden Proben von benutzten Koloskopen und Gastroskopen aus der Endoskopieabteilung einer Berliner Universitätsklinik verwendet. Das Probevolumen der Eluate betrug 50 ml physiologischer Kochsalzlösung. Ergebnisse Zusammenfassend ergab sich: • Schnelltests lassen sich ihrem Aufbau nach in zwei Gruppen einteilen, und zwar in Schnelltests mit nicht quellfähigen Nährmedien und solche mit quellfähigen. Alle quellfähigen Schnelltests nahmen ungefähr einen Milliliter Probenflüssigkeit auf und damit circa zehnmal mehr als nicht quellfähige Schnelltests. Der Mann-Whitney-U-Test zeigt, daß zwischen quell- und nicht quellfähigen ST bei der Bestimmung der Koloniezahlen ein signifikanter Unterschied besteht und zwar sowohl für die Betrachtung nicht quellfähiger ST gegen quellfähige bei TSA als RNM als auch bei Endo-Agar als RNM. Der p-Wert für beide Betrachtungen beträgt p = 0,003 für den Vergleich von ST für die Gesamtkoloniezahl und p = 0,03 für die Enterobakteriazeenzahl. • Quellfähige Schnelltests zur Bestimmung der Koloniezahl zeigen im Median keinen Unterschied zum Referenznährmedium TSA und decken sich zu 100 % mit diesem; quellfähige Schnelltests zur Bestimmung der Enterobakteriazeenzahl decken sich mit der Bestimmungsleistung des Referenznährmediums Endo-Agar ebenfalls zu 100 % • Nicht quellfähige Schnelltests zur Bestimmung der Koloniezahl zeigen im Median der Werte nur eine Übereinstimmung von ca. 10 % mit dem Referenznährmedium TSA; nicht quellfähige Schnelltests zur Bestimmung der Enterobakteriazeenzahl zeigen eine ca. 15 %ige Übereinstimmung der Bestimmungsleistung mit Endo-Agar • Die Herkunft der Probe (Koloskopen oder Gastroskopen) hat Einfluß auf die Bestimmungsleistung der Schnelltests im Vergleich zu den Referenznährmedien. Quellfähige Schnelltests bestimmten bei Koloskopproben im Median der Werte gleichviele KBE wie TSA. Auch die Verteilung der Werte, repräsentiert durch das 25. Und 75. Perzentils, zeigt, daß höchstens ca. 20 % weniger KBE bestimmt werden als bei TSA. Die Bestimmungsleistung quellfähiger Schnelltests bei Gastroskopproben war z.T. deutlich niedriger. Die ST 6, 8, 13 und 15 konnten im Median nur zwischen 25 und 80 % der KBE bestimmen, die das Referenznährmedium TSA bestimmte. Die ST 3,5, und 12 waren im Median der Werte mit den Werten von TSA übereinstimmend. ST 5 zeigte auch in der Verteilung der restlichen Werte, daß die Bestimmungsleistung mit TSA gut vergleichbar ist. • Quellfähige Schnelltests bestimmten bei Koloskopproben im Median genausoviel KBE wie Endo-Agar. Auch die Werte im 25. Perzentil bestimmten dieselbe Anzahl an KBE wie das Referenznährmedium. Quellfähige Schnelltests bestimmten bei Gastroskopproben deutlich mehr KBE als Endo-Agar. Im Median der Werte zeigten die ST 3, 5, 6, 13 und 15 höhere KBE-Anzahlen als das RNM. Die Streuung der Werte war viel höher, so daß z.B. ST 5 im 75. Perzentil zwölfeinhalbmal mehr KBE bestimmt als Endo-Agar. Diskussion Die Unterschiede der quellfähigen Schnelltests in bezug auf die Probenherkunft und in Relation zu den jeweiligen RNM zeigen, daß möglicherweise die Schnelltests ein eher auf Enterobakteriazeen abgestimmtes Bakterienspektrum nachweisen, andererseits kann sich auch der Einfluß z.T. sehr niedriger Bakterienzahlen in Gastroskopproben niederschlagen, wofür die große Streuung der Werte spricht. Für die Bestimmung der Koloniezahl sind alle quellfähigen Schnelltests zumindest ausreichend geeignet, da Schnelltests zur Bestimmung der Enterobactriazeenanzahl diese nur durch einen Indikator sichtbar machen aber nicht selektiv kultivieren. Schlußfolgerung und Empfehlung Die Ergebnisse von sieben der 19 Schnelltests zeigen, daß Schnelltests mit quellfähigen Nährmedien durchaus geeignet sind, Proben von Gastroskopen und Koloskopen zu beurteilen. Diese Schnelltests sind durchaus laborüblichen Fertignährmedien vergleichbar und erfüllen damit auch die Vorgaben richtlinienaussprechender Institutionen. Aussagekräftige Ergebnisse sind innerhalb von 24 Stunden erhältlich. Sie ersetzen aber nicht die detaillierte laborseitige Kontrolle, die zur Zeit mindestens halbjährlich erfolgen muß. Negative Ergebnisse von quellfähigen Schnelltests für Proben von Koloskopen zeigen dem Anwender, daß die quantitative KBE-Anzahl in seinen aufbereiteten Koloskopen den gegenwärtigen Richtlinien entspricht. Für Gastroskope kann diese Annahme mit ST 5 erfolgen. Zeigt ein quellfähiger Schnelltest bakterielles Wachstum, ist sofortiges Handeln unerläßlich.
Background and study aims: Due to the sometimes insufficient reprocessing of endoscopes the usual four to six month time interval between monitorings may be to long to allow rapid detection of potential flaws. Hence our aim was to examine whether dipslides , which are normally used in other areas for detecting microorganisms, can also be used as a rapid self-control method for processed endoscopes. Methods: We selected 18 commercially available dipslides and examined the rinse solutions of non-processed gastroscopes and colonoscopes. The samples were diluted and examined using dipslides and additionally plated on TSA and Endo Agar serving as reference media. Results: 1.The median of almost all dipslides showed equal or higher bacterial counts than the both reference medias. 2. Considering the median and the single values dipslides no. 5 (Petrifilm AC) and no. 12 showed best results. 3. All dipslides gave higher bacterial counts for colonoscopes than for gastroscopes related to TSA. 4. Related to Endo Agar dipslides gave comparable results as the reference medium in colonoscopies. Conclusions: Dipslides should not be viewed as a substitute for routine laboratory analyses. Some of the examined dipslides can be recommended for screening of the endoscope reprocessing results, especially swellable dipslides with a low detection limit. Moreover, any bacterial growth detected by means of dipslides with a low detection limit generates an immediate call for action.