Das Studium des operativ unbeeinflußten, natürlichen Verlaufs von kindlichen und jugendlichen Wirbelsäulen, deren Wachstum in verschiedenster Weise durch die kongenitalen Wirbelkörperfehlbildungen beeinträchtigt wird, ist das Ziel dieser Arbeit. Es wurden für diese Arbeit 456 Patienten gesichtet, die sich zwischen 1998 und 1999 wegen einer Skoliose im Oskar-Helene-Heim in Behandlung befanden. Darunter wurden insgesamt 36 Patienten gefunden, bei denen eine Wirbelkörperfehlbildung der Skoliose zugrunde lag. 27 Patienten wurden ausgewählt, die die Kriterien der Studie erfüllten. Zur besseren Beurteilung der einzelnen Parameter einer kongenitalen Skoliose wurden die Ergebnisse der Untersuchung in einem speziell von uns entwickelten Schema dargestellt. Dieses Schema ermöglicht es, den Verlauf der Skoliose im Zusammenhang mit der zugrundeliegenden Wirbelkörperfehlbildung besser zu erfassen. Anhand der Wirbelkörperfehlbildungen und mit Hilfe dieser Darstellung wurden die Patienten in die gängigen Klassifikationen für kongenitale Skoliosen eingeteilt, um so eine Vergleichbarkeit mit anderen Studien zu ermöglichen. Zusätzlich wurden die exakten morphologischen Veränderungen der Wirbelkörper der einzelnen Patienten herausgearbeitet und es konnte gezeigt werden, daß praktisch keine Wirbelkörperfehlbildung morphologisch der anderen gleicht und sich aus diesem Grund eine Einteilung in Gruppen als problematisch erwies. Aus den erhobenen Daten wurden Prognosekriterien für die Stärke der Progredienz der verschiedenen Fehlbildungsformen erstellt und es wurde untersucht, inwieweit die Korsettbehandlung Einfluss auf die Progredienz der Skoliosen hat. Es konnte gezeigt werden, daß sich eine sinnvolle Aussage über die Stärke der Progredienz machen läßt, wenn die Wirbelkörperfehlbildungen morphologisch gut zuzuordnen sind und es sich um nur einen fehlgebildeten Wirbelkörper handelt. Sind die Wirbelkörperfehlbildungen aber besonders ausgeprägt, handelt es sich um mehrere fehlgebildete Wirbelkörper und erstrecken sie sich über mehrere Etagen der Wirbelsäule, ist keine sinnvolle Aussage mehr über die Stärke ihrer Progredienz zu machen. In solchen Fällen bedarf es einer regelmäßigen Kontrolle der Skolioseparameter. Es zeigte sich, daß im allgemeinen Röntgenbilder der Wirbelsäule a/p und seitlich, besonders bei multiplen Wirbelkörperfehlbildungen, nicht allein zur Diagnostik und Prognosestellung ausreichten . Kernspintomographie oder das Computertomogramm wären das bildgebende Verfahren der Wahl, um exakter Auskunft über den Zustand der Wachstumsfugen in dem Bereich der fehlgebildeten Wirbelkörper geben zu können. Um statistisch relevante Datenmengen auswerten zu können, wären weitere Untersuchungen nötig. Sinnvoll wären in diesem Zusammenhang multizentrische, nationale oder internationale Studien und die Einrichtung eines Skolioseregisters in Anlehnung an z.B. das Krebsregister.
Scoliosis caused by congenital vertebra failure and the progress of the Cobb angle is the object of this case report. 27 children were studied. All common vertebra failures were found. The different congenital scoliosis were divided in the common groups by McMaster. Additional we developed a new schema for documenting congenital scoliosis witch includes all relevant information of the proceeding of the Cobb angle. The results were discussed and compared with the relevant literature. Finding out that we can only make vague statements of the progress of the scoliosis if the failure is complex and placed on different levels of the spine. If the failure of the vertebra is simple and it is placed only on one level of the spine we can make concrete statement of the process of the Cobb angle. Also we found the corset treatment can do not stop the progress of congenital scoliosis but could influence the curves above and under mean curve positive. To make more concrete statements for the progress of congenital scoliosis we need more cases witch can only be found in multicentre studies. Therefore it would be helpful to implement an international register for scoliosis like i.E. the cancer register.