Polarization in politics can indicate problems of young democracy, which can be different from known and desirable advantages of polarization and partisanship in old democracies, such as policy competition and voter information. In fact, political differentiation between camps and policies may be low in young democracies due to the low institutional development of political parties. This dissertation contributes to knowledge by demonstrating polarization between political camps by measuring polarized camp frames, instead of scaling policy that can be non-distinct and non-informative for learning polarization. For having all aforementioned traits, I use the South Korean case to show that the phenomenon and effects of polarization can be evaluated via discursive polarization, which can be measured by political framing. The theory of hegemonic discourse explains that South Korean actors compete by distinctly framing their promises towards goals, e.g. welfare or unification. Viewed over long time, such frames are discursive institutions that reproduce existing political frames but can adapt to political situations, such as growing income inequality or North Korean armed provocations. The institutional behavior of these deeply engrained and only incrementally changing frames makes them easily measurable in quality and quantity. To this aim, I apply quantitative text analysis that shows statistical word relationships in large text corpora. I examine the discourses about welfare and unification, issues that vary by decreasing versus increasing frequency, and by policy polarization versus convergence. By analyzing over 100.000 relevant articles from 24 years (1990-2014) in two partisan newspapers via mixed methods, I am able to make sense of framing patterns, e.g. political strategies, and incentives for polarizing, within the political contexts of that time. My findings suggest that polarizing frames end up outweighing idea-conveying and consensus-building frames due to their political utility for seizing power. In other words, polarizing behavior trumps political ideas and policy deliberation that can be outcomes of heightened public attention for an issue. The methodological and empirical insights contribute to existing debates, such as polarization studies, democratization studies, and comparative studies of ideological scaling.
Polarisierung in der Politik ist in der Lage, als Indikator für die Probleme einer jungen Demokratie zu dienen. Diese können differieren von den bekannten und auch erwünschten Effekten der Polarisierung in älteren Demokratien, wofür zum Beispiel politischer Wettbewerb und Wählerinformierung zählen. Tatsächlich kann in jungen Demokratien die für einen wertvollen Repräsentationseffekt notwendige politische Differenzierung zwischen Lagern und deren Politikumsetzung niedrig sein, was widerum der niedrigen institutionellen Entwicklung von politischen Parteien geschuldet ist. Diese Feststellung kann von den führenden südkoreanischen Politikwissenschaftlern verbatim zitiert werden. Wie genau offenbart sich jedoch eine niedrige institutionelle Reife politischer Parteien anhand der Polarisierung? Wie können wir relevante Probleme und Wirkungen nachvollziehen und nachverfolgen, wenn sich, als Konsequenz des engen Politikfeld-Spektrums, die Polarisierung vornehmlich auf der sprachlichen, rhetorischen, und diskursiven Ebene vollzieht? Meine Dissertation stellt eine einschlägige Beantwortung der obigen Fragen dar, indem sie polarisierte „frames“ zweier politischer Lager qualitativ als auch quantitativ misst und anhand dessen ermöglicht, mit einer empirisch nachprüfbaren Methode verschiedene Polarisierungsfelder als auch deren Wechseldynamiken zu demonstrieren. Dieser Ansatz sticht hervor im Vergleich zur räumlichen Skalierung von Politikfeldern und Manifestoschriften, da die hinlänglich differenzierten Eigenschaften in jungen Demokratien für solch eine Behandlung zu schwach ausgeprägt und von daher eingeschränkt in ihrer Aussagekraft sind. Aufgrund ihres Besitzes der obigen Merkmalskriterien für junge Demokratien ziehe ich Südkorea als Fallbeispiel heran, um die Polarisierung auf der diskursiven Ebene zu evaluieren, welche als politisches „framing“ in zwei parteiischen Zeitungen gemessen wird. Die hegemonische Diskurstheorie erklärt, dass politische Akteure Südkoreas ihren Wettbewerb austragen, indem sie ihre Versprechungen von generellen Zielen mit spezifischen diskursiven Mustern einrahmen. Als zwei generelle Ziele, welche in Südkorea der letzten Dekaden eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit generierten, identifiziere ich „Wohlfahrtsstaat“ und „Wiedervereinigung“. Über lange Zeit hinweg beobachtet, bilden solche diskursiven Muster zugleich diskursive Institutionen, welche die bestehenden politschen „frames“ reproduzieren, während sie gleichzeitig imstande sind, sich an ständig neue politische Ereignisse anzupassen, zum Beispiel die merklich steigende sozioökonomische Ungleichheit oder bewaffnete Provokationen von Seiten Nordkoreas. Die institutionelle Funktion jener „frames“, welche in gesellschaftlichen Normen und Kognitionen tief verankert sind und nur inkrementelle Veränderungen vornehmen, begründet deren Eignung für eine Messung auf ihren Inhalt als auch ihre Quantität. Zwecks dieser Ziele wende ich eine quantitative Textanalysemethode an, welche statistische Wortrelationen in massiv großen Textkorpora aufzeigt. Ich untersuche ferner alle beinhalteten „frames“ in vier Textkorpora, die aus allen Zeitungsartikeln bestehen, welche jeweils die Schlagwörter „Wohlfahrt“ oder „Vereinigung“ beinhalten und von jeweils zwei Tageszeitungen gesammelt wurden. Basierend auf dem Prinzip der möglichst verschiedenen Fälle variieren jene zwei übergreifenden Diskursthemen voneinander, indem sie über Zeit in ihrer Frequenz anstiegen (Wohlfahrt) und abstiegen (Vereinigung) sowie als Politikfeld konvergierten (Wohlfahrt) und polarisierten (Vereinigung). Infolge dieser Überlegungen analysierte diese Arbeit über 100.000 Zeitungsartikel aus den Zeitungen Hankyoreh und Chosun Ilbo. Indem für diese Aufgabe gemischte Methoden implementiert wurden, ist es nun möglich, verschiedene diskursive Muster als u.a. politische Strategien oder Polarisierungsmotive im Angesicht der damaligen politischen Hintergründe zu verstehen. Die Beobachtungen dieser Arbeit legen nahe, dass polarisierende “frames” aufgrund ihres machtpolitischen Nutzwertes eine Verdrängung jener „frames“ verursachen, welche Ideen ausarbeiten und Konsens bilden. In anderen Worten gewinnt polarisierendes Verhalten die Oberhand über politischen Ideen und politischen Deliberationen als potenziellen, jedoch zumeist verlorenen Gewinn als Folge einer zeitweilig erhöhten öffentlichen Aufmerksamkeit für ein Thema. Die methodologischen und empirischen Einblicke dieser Arbeit tragen zu zeitgemäßen Debatten bei, wie vor allem, jedoch nicht nur, der Polarisierungsforschung, der Demokratisierungsforschung, und der vergleichenden Politikforschung auf Basis von ideologischen Skalierungen.