Im Jahr 2010 erkrankten 190.000 Menschen in Deutschland an einem Nicht- Melanozytären Hauttumor und 19.000 Menschen am Malignen Melanom, dies entspricht einem erheblichen Inzidenzanstieg. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit von Präventionsprojekten. Auch die Weltgesundheitsorganisation hat 2012 in diesem Zusammenhang ein klares Statement mit der Forderung nach mehr Präventionsprogrammen für einen besseren Sonnenschutz verfasst. Der wesentliche Risikofaktor für die Entstehung bösartiger Neoplasien der Haut stellt ultraviolette (UV) Strahlung dar. UV-Strahlung (UVR) schädigt die Haut über direkte und indirekte Schäden am Erbgut. Durch einfache und geeignete Sonnenschutzmaßnahmen kann das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, reduziert werden. Eine hohe Sonnenlichtexposition in der Kindheit und Jugend scheint dabei zur Entstehung eines Malignen Melanoms im Erwachsenenalter beizutragen. Bislang mangelte es an deutschlandweiten Sonnenschutz-Interventionsprogrammen für jüngste Kinder. In den Jahren 2008/09 wurde vor diesem Hintergrund SunPass an einem Kindergarten durchgeführt. In direktem Anschluss an die Pilotstudie erfolgte die aktuelle SunPass Studie aus dem Sommer 2010 mit 60 partizipierenden Kindergärten (mit 5.400 registrierten Kindern), ausgeführt durch 6 Hauttumorzentren deutschlandweit. Wichtige Elemente waren die Schulungen für Eltern und Erzieher, das spielerische Aufklären der Kinder, die Sonnenschutzvereinbarung, die Ernennung eines Sonnenschutzbeauftragten und die Auszeichnung. Sonnenschutzmaßnahmen, Vorbildfunktion und Wissen wurden durch Fragebögen vor und nach der Schulung evaluiert. Angewandte Sonnenschutzmaßnahmen wurden während der Sommermonate in Beobachtungen vor Ort dokumentiert. 22% der Eltern gaben an, dass ihr Kind bereits einen bis fünf Sonnenbrände erlitten hatte, in der Gruppe der Kinder ab 6 Jahren stieg der Anteil bereits auf nahezu 40%. Das Projekt blieb im Sinne eines verbesserten Sonnenschutzes weiterhin effektiv. Nach der Intervention war der Gebrauch von Sonnenhüten erhöht, die Bemühungen, die Zeit im Freien während Zeiten stärkster UV-Strahlung zu minimieren, stieg an sowie der Gebrauch angemessener Bekleidung. In den Begehungen zeigte sich der Gebrauch von Sonnencreme als meist angewandte Sonnenschutzmaßnahme (>90%), gefolgt von angemessener Bekleidung und einem eher geringen Gebrauch von Sonnenhüten (50%). Einige Ziele wurden nicht erreicht: darunter eine gestärkte Vorbildrolle der Erzieher und das Erlangen genauen Wissens um die verschiedenen Hauttypen. Das positive Ergebnis, darunter besonders die verstärkte Aufmerksamkeit für das Thema Hautkrebs und die Vermittlung von Präventionsmaßnahmen, kann hervorgehoben werden. Die Studie unterstreicht insgesamt die Relevanz, gerade den Eltern junger Kinder geeignete Sonnenschutzmaßnahmen zu vermitteln, um das Risiko für Hautkrebs zu minimieren.
In 2010 there were 190,000 people in Germany diagnosed with a non-melanoma skin cancer and 19,000 with a malignant melanoma. This correlates to a serious high frequency increase in incidence rate. Correspondingly, there is a demand in prevention programs. The World Health Organization stated in this circumstance the urgent need for sun protective programs. The main risk factor for the development of malignant neoplasia of the skin is ultraviolet radiation (UVR). UVR harms the skin via direct and indirect damage of the genetic material. Simple sun protection methods can reduce the risk of skin cancer. Heavy sunlight exposure in childhood and adolescence seems to contribute to the development of malignant melanoma. So far there was a paucity of German-wide sun protection programs for children in early childhood. In this spirit, the SunPass program was implemented in one kindergarten in 2008 to 2009. In the following year the present SunPass study continued with 60 participating kindergartens and 5,400 enrolled children (nationwide alongside Six Skin Cancer Institutes). Crucial elements lay in the training course for parents and teachers, playful education sessions with the children, the implementation of a sun protection policy and the nomination of a sun protection agent. The sun protection methods, role model function and knowledge were evaluated before and after the training course through questionnaires. Applied sun protection methods were documented via observation during the summertime. Around 22% of the parents reported one to five sunburns in their child and 40% within the age group of 6-year olds and up. The program stayed effective in terms of improved sun protection. After the intervention, the use of hats was increased as well as efforts to minimize time outside during strongest UVR hours and the use of appropriate clothing. In the observations, the use of sun cream was shown to be the most popular method amongst the protection methods (>90%), followed by appropriate clothing and a rather insufficient use of sun hats (50%). Some of the aims could not be achieved, a strengthened role model function of the teachers and the knowledge of different skin types. The positive outcome with a vitalized awareness of skin cancer and the teachings of the sun protective methods can be pointed out. Altogether, this study underlines the relevance to teach adequate sun protection methods especially to parents of young children, in order to minimize the risk of skin cancer.